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Informationen für Eltern

Deutsche Schulen im Ausland

Eine Karte der Welt

Weltweit besuchen fast 77.500 Schülerinnen und Schüler Deutsche Auslandsschulen. Rund 1.900 aus Deutschland vermittelte Lehrkräfte unterrichten zusammen mit einheimischem Lehrpersonal 20.000 deutsche und 57.500 nicht-deutsche Schülerinnen und Schüler.

Kinder, die anerkannte Deutsche Auslandsschulen besuchen, gelten als Bildungsinländer. Sie erhalten Zeugnisse und Abschlüsse, die von der Kultusministerkonferenz anerkannt und inländischen Testaten gleichgestellt sind.

Unterschiede

In vielen Punkten unterscheiden sich allerdings in- und ausländische Schulen: Fast alle Auslandsschulen sind private Schulen, die sich überwiegend selbst finanzieren. Eltern sind Mitglieder im Schulverein und wählen einen Vorstand, der als Schulträger die Schule vertritt. Ein aus Deutschland entsandter Schulleiter trägt allerdings die pädagogische Verantwortung für alle Fragen des Lehrens und Lernens. Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte sind bunt gemischt. Sofern sie aus Deutschland kommen, stammen sie aus allen 16 Ländern. Schüler an einer Auslandsschule zu sein, ist nicht immer leicht: Menschen aus unterschiedlichen Bildungssystemen und verschiedenen Kulturkreisen arbeiten eng zusammen. Vielsprachigkeit ist ein Muss. So kann es passieren, dass man beispielsweise an der Deutschen Botschaftsschule Peking Kindern mit deutscher Mutter und chinesischem Vater begegnet, die zu Hause in der Familie ständig zwischen Deutsch, Englisch und Chinesisch hin und her wechseln. Sicherlich muss nicht näher ausgeführt werden, welcher interkulturelle Mehrwert im Zeitalter der Globalisierung mit dem Besuch einer Deutschen Schule verbunden ist.

Warum Deutsche Schulen im Ausland

Die Bundesrepublik Deutschland ist als exportorientierte Nation darauf angewiesen, dass Experten weltweit für deutsche Unternehmen tätig sind. Ein Aufenthalt fällt leichter, wenn für die eigenen schulpflichtigen Kinder vor Ort ein geeignetes schulisches Angebot bereit steht. Darüber hinaus werden die Schulen aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert, weil sie Träger der Auswärtigen Kulturpolitik sind: Sie fördern die deutsche Sprache, vermitteln deutsche Kultur und Bildung und tragen dazu bei, dass Deutschland weltweit als demokratisches und friedenssicherndes Land wahrgenommen wird. Viele Entscheider in Politik und Wirtschaft aus Ländern mit Schulstandorten sind Absolventen Deutscher Schulen. So passiert es Besuchern aus Deutschland häufig, wenn Sie Verhandlungen führen, dass Sie in perfektem Deutsch begrüßt werden. Oftmals fühlt man sich dann in der Fremde zu Gast bei Freunden.

Schultypen

Die beiden wichtigsten Schultypen sind „Deutschsprachige Auslandsschulen“ und „Begegnungsschulen mit bikulturellem Schulziel“. In deutschsprachigen Schulen werden schulpflichtige Kinder von Eltern, die als Experten vorübergehend im Ausland leben, nach deutschen Lehrplänen unterrichtet und zur Mittleren Reife oder zum Abitur geführt. Unterrichtssprache ist Deutsch. Begegnungsschulen dagegen sind Schulen, die deutsche Heranwachsende gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Gastgeberlands besuchen. Hier unterrichten deutsche und einheimische Lehrkräfte. Die Sprache des Gastgeberlandes ist zum Teil auch Unterrichtssprache. Schulziele sind landeseigene Abschlüsse und das deutsche Abitur. Daneben gibt es noch Europäische Schulen, Bundeswehrschulen und landesprachige Schulen mit verstärktem Deutschunterricht.

Abschlüsse

Die Deutschen Auslandschulen bieten folgende Abschlüsse an:

  • Hauptschulabschluss
  • Realschulabschluss
  • Deutsche allgemeine Hochschulreife
  • Deutsche Internationale Abiturprüfung
  • Deutsches Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz
  • nationale Abschlüsse der Sitzländer

Deutsche Internationale Abiturprüfung

Eine neue zukunftsweisende Form, um die Hochschulreife zu erwerben, ist die Deutsche Internationale Abiturprüfung. Der vorangehende Unterricht erfolgt zum Teil bilingual oder fremdsprachig auch in Sachfächern, etwa in Physik auf Englisch. Bis zu 50% der Prüfungen können in einer Fremdsprache abgelegt werden. Diese Form des Abiturs hebt den internationalen Charakter des Unterrichts an einer Auslandsschule besonders hervor. Wie das „Abitur“ und die „Reifeprüfung“ berechtigt der Abschluss unmittelbar zum Studium in Deutschland und an vielen Universitäten der Welt.

Pädagogisches Qualitätsmanagement

Einen wichtigen Stellenwert nimmt das Pädagogische Qualitätsmanagement für das System der Auslandsschulen ein. Darunter versteht man ein ganzheitliches Modell der Qualitätssicherung nach Prof. Hans-Günther Rolff, das guten Unterricht in den Mittelpunkt stellt und systematisch, auch mit Hilfe von Bund-Länder-Inspektionen, zur Verbesserung der Schulqualität beiträgt. Auf diese Weise wird auch sichergestellt, dass die sehr unterschiedlichen Schulen gleichwertig sind. Als private Schulen stehen die Auslandsschulen in einem scharfen Wettbewerb mit anderen internationalen Schulen und müssen Kunden gewinnen und Kunden an sich binden. Dies gelingt nur, wenn sie qualitativ überzeugen. Für erfolgreiche Schulen wird deshalb das Gütesiegel „Qualitätsschule der Bundesrepublik Deutschland“ vergeben.

Bewerbung für den Auslandsschuldienst

Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Köln vermittelt die deutschen Lehrkräfte und arbeitet dabei eng mit den Schul- und Kultusverwaltungen der Bundesländer zusammen. Neben der Bewerbung in Papierform ist über die Homepage der Zentralstelle eine Online-Bewerbung möglich. Voraussetzung für die Aufnahme eines Bewerbungsverfahrens ist eine Freistellung des zuständigen Regierungspräsidiums, Abteilung Schule und Bildung, für den Auslandsschuldienst.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Zentralstelle für das Auslandsschulwesen

Kultusministerkonferenz

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