Der Personalbedarf in den Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg ist aktuell hoch. Umso wichtiger ist es, zu wissen, welche
Möglichkeiten bestehen, um Fachkräfte zu gewinnen. Das Kultusministerium, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit
und die Zeugnisanerkennungsstelle des Regierungspräsidiums Stuttgart haben mit Unterstützung des Forums Frühkindliche
Bildung dazu am 22. März eine Online-Veranstaltung durchgeführt, die das Interesse von über 700 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer gefunden hat. Bei der Veranstaltung hat die Bundesagentur für Arbeit vorgestellt, wie sie Kita-Leitungen und Träger
dabei unterstützt, Fachkräfte für das Berufsfeld zu gewinnen. Die Zeugnisanerkennungsstelle am Regierungspräsidium
Stuttgart hat den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Verfahren zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen dargestellt.
„Es freut mich, dass die Veranstaltung so großen Zuspruch gefunden hat. Wir konnten dadurch gezielt Wissen in das Berufsfeld
bringen, beispielsweise zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder zum Angebot des neuen Direkteinstiegs in den Kitas.
Das hilft, die eine oder andere Hürde zu überspringen, die es dabei geben kann“, erklärt Staatssekretär Volker
Schebesta MdL. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit
Baden-Württemberg, Christian Rauch, ergänzt: „Wichtig ist, dass die Akteure wissen, was für Möglichkeiten sie
haben. Wir, als Bundesagentur für Arbeit, können sowohl beim Direkteinstieg in der Kita helfen als auch bei der beruflichen
Weiterbildung des Personals.“
Vorträge der Bundesagentur für Arbeit und der Zeugnisanerkennungsstelle
Regina Paulitz von der Regionaldirektion der
Bundesagentur für Arbeit hat in ihrem Vortrag dargestellt, unter welchen Voraussetzungen neben Arbeitssuchenden auch bereits
Beschäftigte, die bisher keinen Berufsabschluss im Bereich Erziehung haben, und deren Arbeitgebenden bei einer abschlussorientierten
Qualifizierung auf dem Weg zur Erzieherin oder zum Erzieher durch die Bundesagentur für Arbeit unterstützt werden können.
Neben den bekannten Wegen wie zum Beispiel der praxisintegrierten Ausbildung oder dem Vorbereitungslehrgang auf die
Schulfremdenprüfung bietet der Direkteinstieg Kita einen neuen Weg und neue Perspektiven für Lebens- und Berufserfahrenere. So
kann künftig z. B. eine Bauzeichnerin nach einer längeren Familienphase in einer Kita eingestellt und im Rahmen der
Beschäftigung praxisintegriert zur sozialpädagogischen Assistentin oder Erzieherin weitergebildet werden. Die Agentur für
Arbeit fördert dabei die Lehrgangskosten und über einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt den weiterbildungsbedingten
Arbeitsausfall.
Monika Gleißner von der Zeugnisanerkennungsstelle des Regierungspräsidiums
Stuttgart hat den Ablauf der Anerkennung von ausländischen Qualifikationen anschaulich gemacht. Neben einer Anerkennung oder einer
Ablehnung gibt es auch die Möglichkeit, dass eine Teilanerkennung bescheinigt wird. Dann kann durch einen Anpassungslehrgang aufgeholt
werden, was noch für die Anerkennung als Erzieherin oder Erzieher fehlt – für die Dauer des Anpassungslehrgangs können
die Personen aber bereits als Fachkräfte angerechnet werden. Die Zahlen der Erstanträge auf eine Anerkennung steigen, so waren es
im Jahr 2019 noch 874 Anträge auf Anerkennung, im Jahr 2022 haben 1.241 Personen zum ersten Mal einen Antrag auf Anerkennung ihrer
ausländischen Ausbildung gestellt.
Weitere Informationen
Informationen der Bundesagentur für Arbeit zur Förderung von Weiterbildung finden Sie hier: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/foerderung-von-weiterbildung.
Die Informationen der Zeugnisanerkennungsstelle zur Anerkennung ausländischer Bildungsnachweise finden Sie hier: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rps/abt7/zeugnisanerkennungsstelle/.