Unter dem Motto „Leistung macht Schule“ startet am 1. Februar 2018
die Bund-Länder-Initiative zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler. Ziel der bundesweiten Initiative
ist es, passgenaue Förderkonzepte für leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Schülerinnen und
Schüler zu entwickeln. In den kommenden zehn Jahren stellen der Bund und die Länder dafür zu
gleichen Teilen insgesamt 125 Millionen Euro bereit. Die Initiative setzt auf eine enge Verzahnung von Schule und Wissenschaft und
soll durch praxisnahe Bildungsforschung begleitet werden. Heute (30. Januar) treffen sich die 300 teilnehmenden
Schulen – darunter 39 aus Baden-Württemberg – auf einer Auftaktveranstaltung in Berlin, die insbesondere den
Schulleitungen und Lehrkräften die Gelegenheit gibt, sich miteinander auszutauschen und mit den Vertreterinnen und Vertretern der
wissenschaftlichen Begleitforschung ins Gespräch zu kommen.
Die Initiative soll einen Beitrag dazu leisten, das Bildungswesen in Deutschland qualitativ
weiterzuentwickeln. Internationale Studien wie PISA oder zuletzt IGLU zeigen, dass die Schulsysteme bundesweit und auch in
Baden-Württemberg vor erheblichen Herausforderungen bei der Unterrichtsqualität und Leistungsfähigkeit stehen. So erzielen
im internationalen Vergleich relativ wenige Schülerinnen und Schüler Spitzenleistungen. „Wir müssen gezielt
leistungsfähige Schülerinnen und Schüler entdecken und fördern. Denn es gilt, auch im Wettbewerb der Staaten wieder
aufzuholen und in Spitzenpositionen aufzurücken. Deshalb begrüße ich diesen gemeinsamen Schulterschluss von Bund und
Ländern als Beispiel eines harmonischen Zusammenwirkens“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann. Die Initiative
ergänze die baden-württembergischen Anstrengungen in der Begabtenförderung.
39 Schulen in Baden-Württemberg stehen in den Startlöchern
Bundesweit nehmen 300 Schulen am Programm teil. In Baden-Württemberg sind es gemäß Königsteiner Schlüssel 39
Schulen: 15 Grundschulen und 24 weiterführende Schulen (vier Haupt-/Werkrealschulen, vier Realschulen, vier Gemeinschaftsschulen und
zwölf Gymnasien). Bei der Ausschreibung im vergangenen Jahr hat das Kultusministerium sieben regionale Cluster definiert, die eine
Netzwerkbildung vor Ort begünstigen (siehe Liste im Anhang). Den Kern dieser Cluster bildet jeweils ein Gymnasium mit Hochbegabtenzug.
Dabei wurde darauf geachtet, dass sich diese nicht nur in Städten befinden, sondern auch im ländlichen Raum, um bewusst eine
ausgewogene Stadt-Land-Verteilung bei der Begabtenförderung zu fördern.
Enge Verzahnung von Schule und Wissenschaft
Die zehnjährige Initiative besteht aus zwei Phasen, die jeweils auf fünf Jahre angelegt sind. In der ersten Phase erarbeiten die
Schulen Konzepte für eine leistungsfördernde Schulentwicklung. Dabei werden sie von einer
Gruppe von Wissenschaftlern beraten und unterstützt. Diese evaluieren die Ansätze aus Praxissicht und überprüfen sie
auf ihre Wirksamkeit. Während der zweiten Phase sollen die Ergebnisse in die Fläche getragen werden. Die in der ersten Phase
beteiligten Schulen sollen dabei als Multiplikatoren für weitere Schulen dienen.
Forschungsverbund unter baden-württembergischer Leitung
Wissenschaftlich begleitet wird das gesamte Vorhaben von einem deutschlandweiten Forschungsverbund unter der Leitung von Prof. Gabriele
Weigand von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Der Verbund besteht aus 28 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie acht
Kooperationspartnern aus empirischer Bildungsforschung, Erziehungswissenschaft, Fachdidaktik unterschiedlicher Fächer und
pädagogischer Psychologie.
Bund-Länder-Initiative zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders
leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler: Beteiligte Schulen in BW
Cluster 1 „Heilbronn“ (5 Schulen) |
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Cluster 2 „Marbach“ (6 Schulen) |
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Cluster 3 „Pforzheim“ (6 Schulen) |
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Cluster 4 „Lahr“ (5 Schulen) |
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Cluster 5 „Lörrach“ (5 Schulen) |
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Cluster 6 „Rottweil“ (4 Schulen) |
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Cluster 7 „Ravensburg“ (8 Schulen) |
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