Mit einer Bedarfsanalyse hat die Kultusministerkonferenz (KMK) im Jahr 2019 überprüft, inwieweit die vorliegenden Bildungsstandards einer Weiterentwicklung bedürfen. Unter breiter Beteiligung von Fachexpertinnen und -experten aus den Ländern und Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Fachdidaktiken wurde bei der Bedarfsanalyse ein Überarbeitungsbedarf festgestellt.
Aufgrund dieses Befundes hat die Kultusministerkonferenz am 18. Juni 2020 beschlossen, die Bildungsstandards für den Grundschulbereich sowie den Ersten Schulabschluss (Haupt- oder Werkrealabschluss) und den Mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) in drei Tranchen (Deutsch/Mathematik, Erste Fremdsprache, Naturwissenschaften) weiterzuentwickeln.
Seit September 2021 haben die Bildungsplanarbeiten für je zwei zusätzliche Kurshalbjahre im Wahlbereich in den Basisfächern Geographie und Gemeinschaftskunde begonnen. Die Erstellung der Bildungspläne für das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum Lernen und das sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum geistige Entwicklung sind abgeschlossen. Die Anhörung fand vom 7. Juni 2021 bis 16. Juli 2021 statt. Die Bildungspläne sind am 1. August 2022 in Kraft getreten.
Deutsch und Mathematik (Primarstufe und Sekundarstufe I)
Deswegen wurden alle Bildungsstandards für den Grundschulbereich sowie den Haupt-, Werkreal- und Realschulabschluss in den Fächern Deutsch und Mathematik weiterentwickelt und von der Kultusministerkonferenz am 23./ 24. Juni 2022 beschlossen. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass die Länder die weiterentwickelten Bildungsstandards für die Fächer Deutsch und Mathematik übernehmen.
Für die baden-württembergischen Bildungspläne in den Fächern Deutsch und Mathematik bedeutet dies, dass die 2016 eingeführten Bildungspläne überarbeitet werden müssen, um die Anforderungen der Bildungsstandards zu erfüllen.
In Baden-Württemberg erfolgt daher seit November 2022 eine Überarbeitung der Bildungspläne 2016 für die Fächer Deutsch und Mathematik. Damit sollen die von der Kultusministerkonferenz im Juni 2022 verabschiedeten Bildungsstandards für die Primarstufe und die Sekundarstufe I in den Bildungsplan aufgenommen werden.
Informationen und Hinweise zur Überarbeitung der Bildungspläne können den folgenden Informationsschreiben entnommen werden:
Weiterführende Links
Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz
Geographie und Gemeinschaftskunde
Im Kontext der Anhörung zur neuen Oberstufenverordnung (AGVO) sind dem Kultusministerium verschiedene Vorschläge zur Stärkung der Gesellschaftswissenschaften, insbesondere der Fächer Gemeinschaftskunde, Geographie übermittelt worden. Nach Erarbeitung von Umsetzungsvorschlägen durch eine Konzeptionsgruppe unter Einbeziehung der Beratungsgremien des Kultusministeriums (Landesschulbeirat, Landesschülerbeirat und Landeselternbeirat) wird den Schulen ab dem Abitur 2025 die Möglichkeit eröffnet, im Wahlbereich in den Basisfächern Gemeinschaftskunde und Geographie zwei zusätzliche Kurse in Gemeinschaftskunde oder Geographie anzubieten.
Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2023/2024 in die Jahrgangsstufe 1 eintreten, erhalten somit erstmals die Möglichkeit zur Belegung dieser zusätzlichen fakultativen Kurse.
In den Fächern Gemeinschaftskunde oder Geographie setzt die Möglichkeit der mündlichen Prüfung im Basisfach ab der Abiturprüfung 2025 die Einrichtung des fakultativen Kursangebots voraus. Die Kombinationsprüfung entfällt damit ab der Abiturprüfung 2025.
Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) wurde mit der Entwicklung eines Bildungsplans für die zusätzlichen Kurshalbjahre Gemeinschaftskunde und Geographie beauftragt.
Ergänzende Informationen und Hinweise können Sie dem Informationsschreiben für die Schulen vom 21. Oktober 2020 entnehmen.
Die Bildungspläne für die jeweils beiden zusätzlichen Kurse in Geographie und Gemeinschaftskunde erweitern das Angebot des Wahlbereichs der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe für die Schülerinnen und Schüler ab dem Schuljahr 2023/2024. Um die Perspektiven von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern in den Prozess einzubringen, werden – wie bei den anderen Wahlfächern auch – der Landesschulbeirat, der Landesschülerbeirat sowie der Landeselternbeirat beteiligt.
Für die Basisfächer Gemeinschaftskunde und Geographie müssen die bestehenden Bildungspläne erweitert werden: Für die beiden zusätzlichen freiwilligen Kurshalbjahre in Gemeinschaftskunde sind die Themenfelder Gesellschaft und Wirtschaftspolitik vorgesehen. Dabei werden unter anderem Fragen der gesellschaftlichen Gleichheit oder Ungleichheit sowie der Verteilung des Wohlstandes in der Gesellschaft betrachtet. Im Zentrum der beiden freiwilligen Halbjahre im Basisfach Geographie stehen zwei aktuelle globale Herausforderungen: Zum einen die Bevölkerungsentwicklung und deren räumliche Auswirkungen, zum anderen die Verwundbarkeit von Räumen durch Naturgefahren und mögliche Maßnahmen zur Stärkung dieser Räume.
Die Veröffentlichung der endgültigen Bildungspläne ist für Mai 2023 auf Bildungsplaene-bw.de geplant.
Informationsschreiben
für die Schulen zu den Bildungsplänen Geographie und Gemeinschaftskunde (PDF)
Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren
Schreiben zur Anhörung der Bildungspläne Lernen und GENT (PDF)
Die Anhörungsfassungen der Bildungspläne der SBBZ Lernen und Geistige Entwicklung können unter folgendem Link aufgerufen werden:
https://cloud.landbw.de/index.php/s/2ZACDFeBCiQjbGS
Ihre Stellungnahmen zu den Bildungsplänen können Sie in digitaler Form über das Online-Formular-Tool (OFT)
abgeben.