Um die Qualität der schulischen Bildung zu verbessern, ist es zunächst notwendig, ein gemeinsames Verständnis davon zu
haben, was gute Bildung ist. Hier setzt der neue Referenzrahmen Schulqualität BW an, der gestern und heute (3. Juni) Vertreterinnen
und Vertretern des Bildungswesens in Baden-Württemberg, von der Schulverwaltung bis zu den Lehrerverbänden, vorgestellt wurde.
Das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) hat diesen im Auftrag des Kultusministeriums entwickelt und er
beschreibt, was in Baden-Württemberg unter Qualität von Schule und Unterricht verstanden wird. Der Referenzrahmen soll den
Schulen künftig Orientierung bei der Schul- und Unterrichtsentwicklung geben und ist ein verbindlicher Kompass für eine
datengestützte Qualitätsentwicklung des Schulsystems. Bei der Umsetzung werden die Schulen vom Zentrum für
Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) unterstützt, das den Referenzrahmen auch in der Lehrerbildung künftig einsetzen
wird.
Kultusministerin Theresa Schopper hebt die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen zur Qualitätsverbesserungen hervor:
„Völlig unstrittig ist, dass unsere Schulen und alle im Schulbereich Verantwortlichen nicht nur in Zeiten der Pandemie
Großartiges geleistet haben und leisten. Dafür gebührt ihnen unser herzlicher Dank und unsere große Anerkennung. Aber
ebenso unstrittig ist, dass wir die Qualität unserer Arbeit auf allen Ebenen sichern, aber auch stets weiterentwickeln
müssen.“ Dafür biete der Referenzrahmen Schulqualität BW eine wichtige Grundlage, denn „er trägt zu einem
gemeinsamen Qualitätsverständnis bei“, sagt Schopper, und der Direktor des IBBW, Dr. Günter Klein, ergänzt:
„Der Referenzrahmen basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und soll ein gemeinsames Dach bieten, unter dem sich alle
Schularten und Schulstufen wiederfinden. Er soll deutlich machen, was wir meinen, wenn wir von Qualität in Schule und Unterricht in
Baden-Württemberg sprechen.“
Verständnis und Akzeptanz sind wichtig
Bei einer Auftaktveranstaltung haben das Kultusministerium und das IBBW über den Referenzrahmen informiert und auch über die
weiteren Phasen der Beteiligung, Kommunikation und Implementierung. Der Referenzrahmen nimmt für eine schulische
Qualitätsentwicklung die Rahmenbedingungen der Schule, die Prozesse (im Unterricht, in der Zusammenarbeit, in der Leitung und in der
datengestützten Qualitätsentwicklung) sowie die Ergebnisse der Schule in den Blick. Diese Systematik der drei Felder wird auch in
anderen Instrumenten für die schulische Qualitätsentwicklung wie dem schulbezogenen Datenblatt aufgegriffen. Wichtiger Partner
beim Referenzrahmen Schulqualität ist neben dem IBBW auch das ZSL, das für die notwendige Unterstützung der Schulen und
Lehrkräfte durch Fortbildungen und Beratung sorgt.
Kultusministerin Schopper hat bei der Veranstaltung die Bedeutung einer breiten Beteiligung unterstrichen, um wichtige Rückmeldungen
aus der Schulverwaltung, der Lehrerbildung, den Schulen, von Verbänden und weiteren am Schulleben Beteiligten einzubeziehen. Bevor das
Instrument Referenzrahmen an den Schulen eingeführt wird, soll es auf breiter Ebene diskutiert werden. „Mir ist es wichtig, dass
wir Neuerungen und Maßnahmen verständlich machen und uns mit den Handelnden dazu austauschen“, sagt Schopper und fügt
an: „Es geht um Verstehen, Verständnis und um Akzeptanz, damit wir künftig auf einer gemeinsamen Basis unsere Aufgabe der
Weiterentwicklung angehen können.“ Daher wird auf die Vorstellung des Referenzrahmens eine Phase der Beteiligung und eine
anschließende umfangreiche Kommunikations- und Implementationsphase folgen.
Weitere Informationen
Den Referenzrahmen Schulqualität BW finden Sie hier.
Im Rahmen des Koalitionsvertrags hat sich die Landesregierung zum baden-württembergischen Qualitätskonzept in der Bildung
bekannt. Dort wurde explizit festgehalten, „einen verpflichtenden Referenzrahmen „Schulqualität BW“ für die
Schul- und Unterrichtsentwicklung [zu] entwickeln und ein[zu]führen“.