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Elternabend

Viele Fragen, große Wertschätzung und ein Glas Campari

Die Veranstaltungsreihe
Die Veranstaltungsreihe

Ministerin Eisenmann diskutierte mit den Teilnehmern der Podiumsdiskussion und den Besuchern. 

Die Veranstaltungsreihe

Der Elternabend in Ulm war die erste von mehreren Terminen der Veranstaltungsreihe und gut besucht.  

Die Veranstaltungsreihe

Ministerin Eisenmann beantwortete die Fragen der Gäste.  

Ministerin Eisenmann diskutierte mit den Teilnehmern der Podiumsdiskussion und den Besuchern. 

Der Auftakt der Veranstaltungsreihe „Elternabend“ war ein Erfolg. Macher wie Besucher waren zufrieden – und die Kultusministerin hat zahlreiche wichtige Eindrücke mit nach Hause genommen. Eine Reportage.

Als Dr. Susanne Eisenmann an diesem Mittwoch die Donauhalle betritt, zieht sich umgehend ein Netz um sie zusammen. Interviews geben, Hände schütteln, Vorbesprechung zur Podiumsdiskussion. Spotlight und Fokus werden sich an diesem Abend fast dauerhaft auf die Kultusministerin richten, dabei will sie die Aufmerksamkeit vor allem auf die Eltern lenken. Denn um deren Anliegen dreht sich die neue Veranstaltungsreihe Elternabend, die am Mittwoch ihren Auftakt in Ulm hatte. Es werden fordernde Abende, die die Ministerin nicht machen muss, sondern die sie ausdrücklich machen will. Sie sind ihre Idee. Doch der Reihe nach.

Im Rahmen der KLASSENTREFFEN ist nicht nur deutlich geworden, wie sinnvoll und gewinnbringend der offene Dialog mit Lehrern und Schulleitern ist. Ein weiteres Ergebnis der bisherigen Veranstaltungen in dieser Reihe war der Bedarf daran, dass auch Eltern ihre Anliegen stärker in die Bildungsverwaltung einbringen können sollten. Auf Wunsch der Ministerin hat das Event-Team des Kultusministeriums um Öffentlichkeitsarbeits-Leiter Hans Lange also vor etwa einem halben Jahr mit der Planung der „Elternabende“ begonnen.

Zusammen mit Sabine Käppeler und Michaela Alber vom Fachreferat und in Absprache mit der Amtsspitze entstand das Konzept. Langes Team machte sich sodann auf die Suche nach passenden Veranstaltungsorten und dortigen Locations mit einem Fassungsvermögen von 300 bis 500 Personen. Moderator suchen, Podiumsteilnehmer rekrutieren, Werbetrommel rühren: Die klassischen Schritte der Event-Organisation liefen ab – und die Anmeldungen strömten nur so herein. „Das war der Wahnsinn“, sagt Hans Lange. „Die Gäste haben schon mit der Anmeldung Fragen geschickt.“ Knapp 500 Personen sollten am Ende nach Ulm kommen.

„Total gesprächsoffen“

Dieses große Interesse ließ Vorfreude und Anspannung an diesem Mittwoch in der Donauhalle gleichermaßen steigen. Auch weil Hans Lange weiß, wie wichtig Susanne Eisenmann der Dialog mit den am Bildungsprozess beteiligten Menschen ist: „Die Ministerin will mehr von diesem Dialog, das merkt man ganz klar. Mit den Leuten über Veranstaltungen direkt ins Gespräch zu kommen, findet sie sehr gewinnbringend.“ Das zeigt sich auch an den Zahlen: Früher hat Langes Abteilung im Schnitt acht solcher Großveranstaltungen organisiert, in diesem Jahr sind es 17. „Frau Eisenmann ist dabei total gesprächsoffen. Sie will nicht nur auf der Bühne sitzen und eine Rede halten, sie will den wirklichen Dialog mit der Zielgruppe.“

Bis es in Ulm soweit ist, werden noch einige Stunden vergehen, als Hans Lange und seine Mitarbeiterinnen Kathrin Walde, Maria Hesse, Nadine Gaupp und Katharina Sigel an der Donauhalle ankommen. Sie alle treffen abschließende Vorbereitungen, kleben Plakate, verrücken Stühle, kontrollieren, dass alles wie geplant reif für den Start ist. Kathrin Walde ist die Koordinatorin. Ihr Arbeitsalltag spielt sich in Listen ab. Beeindruckend detaillierte Listen. Wer macht was wann und wo. „Es macht tierisch Spaß, auch wenn eine Frage immer im Kopf umherschwebt: ‚Haste was vergessen, haste was vergessen?‘“, sagt sie und fügt an: „Da tut es gut, die Listen Punkt für Punkt abzuhaken – und wenn am Ende alles klappt, dann möchte man am liebsten nen Campari trinken.“

Mit Humor in eine ehrliche Diskussion

Als Moderatorin Kimsy von Reischach wenig später aus dem Stau auf der vollgesperrten A8 anruft, rückt der Campari erst einmal in die Ferne, der Puls steigt. „Da kannst Du planen, was Du willst“, entfährt es Walde und Lange unisono. Die Körpersprache aber verrät weder Nervosität noch, dass sich im Kopf bereits Alternativszenarien abspielen – und schließlich ist alle innere Aufregung ohnehin umsonst. Als anderthalb Stunden später ein Schulgong ertönt und knapp 500 Eltern im Saal sitzen, ist die Moderatorin schon längst eingetroffen und kündigt das Kaberettistenduo „Die Lehrer“ an, und Ulrich Munz sowie Martin Ruppenthal ernten für ihren Elternabend-Sketch zahlreiche Lacher und viel Applaus.

Die Scheinwerfer strahlen von nun an für etwa 150 Minuten auf die Bühne der Donauhalle, im Fokus die Kultusministerin Susanne Eisenmann sowie die anderen Podiumsteilnehmer: Sabine Hagenmüller-Gehring (Elternstiftung Baden-Württemberg), Deniz Oppolzer (Mutter), Jochen Wandel (Rektor), Dr. André Zimmermann (Elternbeiratsvorsitzender) sowie die beiden Kabarettisten (Lehrer und Väter). Aber Kern des Elternabends sind die Eltern, die nach einer Einführung der Kultusministerin und einer kurzen Podiumsrunde zahlreiche Fragen loswerden. Die Schlangen hinter den Mikrofonen sind so lang wie die Themenbandbreite groß: Schulsozialarbeit, Schwimmen, Sprache, Deputate, Lehrerbelastung, Elternengagement, Bildungsniveau an den Schularten, School-Life-Balance, Ernährung, Stress, Schule als Heimat, Kindergarten, Kita, Inklusion, Schülerdemos, Einschulung.

„Nicht nur auf die Schulter klopfen“

Auf dem Podium werden die Antworten diskutiert, Nachfragen aus dem Publikum werden eingebunden, zwischendurch brandet Applaus auf. Bleiben Unklarheiten, bietet die Ministerin an, am Ende des Abends an der Bühne Kontaktdaten zu übermitteln, damit ihr Haus den Einzelfall im Nachgang prüfen kann. Die Atmosphäre ist gewinnbringend für einen Dialog, alle Beteiligten reden sachlich. Es wird deutlich: Lehrer, Eltern, Schulverwaltung – alle wollen eine gute Bildung.

„Es war ausgesprochen lebendig und hochinteressant. Wir haben gesehen, dass es viele Anliegen gibt, um die wir uns auch kümmern wollen. Vielen Dank für einen respektvollen, offenen und ehrlichen Meinungsaustausch“, sagt die Ministerin am Ende der Diskussion, die diese immer wieder vorangetrieben hat – und sowohl sie als auch die knapp 500 Besucher haben gerne „nachgesessen“. Das zeigte der Schlussapplaus. Während Susanne Eisenman danach weitere Interviews gibt, schwillt der Geräuschpegel im Foyer der Donauhalle wieder an. Die Besucher tauschen sich aus, besprechen das Gehörte, diskutieren Sachverhalte. „Der Abend war besser, als wir uns vorgestellt haben. Er war eine Wertschätzung für die Eltern“, sagt eine Mutter, ihre Tischnachbarin nickt. Die beiden arbeiten als Lehrerinnen und sind nicht nur mit dem Format der Veranstaltung zufrieden: „Die Ministerin ist authentisch an der Meinung der Eltern und Lehrer interessiert. Aber ich bin skeptisch, ob viel passieren wird.“

Zehn vor Zehn: Susanne Eisenmann verlässt die Donauhalle und macht sich auf den Heimweg. Im Gepäck hat sie jede Menge Anregungen und ein gutes Gefühl für die folgenden Elternabende in Karlsruhe und Stuttgart: „Der Austausch hat sich absolut gelohnt. Wir dürfen uns jetzt aber nicht auf die Schulter klopfen und sagen: ‚Tolles Format.‘ Sondern wir müssen uns spätestens mit dem abschließenden Fachkongress zum Elternabend intensiv mit den Anliegen auseinandersetzen und schauen, was wir umsetzen können. Denn ich nehme diesen Dialog sehr ernst.“

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