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PRÄVENTION

Auftaktveranstaltung der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ in Baden-Württemberg

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann: Wirkungsvolle Präventionsarbeit und Kultur des Hinsehens ist zentral für Kinderschutz im Schulalltag

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hat heute (7. Juni) gemeinsam mit dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ für Baden-Württemberg vorgestellt. Die Initiative soll Schulleitungen und Kollegien fachlich unterstützen, sich mit dem Thema sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche auseinanderzusetzen und Kinderschutz im Schulalltag noch breiter zu verankern. Ziel der Initiative ist es, dass alle Schulen passgenaue Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt erarbeiten oder weiterentwickeln.

„Die Schulen haben einen wichtigen Handlungsauftrag beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt. Deshalb ist es ganz entscheidend, dass wir unsere Lehrerinnen und Lehrer sensibilisieren und schulen, gefährdende Lebenssituationen von Kindern wahrzunehmen, Unterstützung anzubieten und weitere Hilfe auf den Weg zu bringen“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zum Auftakt der Veranstaltung in der BW-Bank in Stuttgart. Gleichermaßen müsse gerade die Schule ein sicherer Ort sein, an dem Kinder und Jugendliche ohne Angst lernen können. „Jegliche Form von Gewalt und speziell auch sexueller Gewalt hat in Schulen keinen Platz. Neben einer wirkungsvollen Präventionsarbeit brauchen wir vor allem auch eine Kultur des Hinsehens und einen professionellen Umgang mit Fällen von Gewalt an Schulen. Hier setzen wir deshalb schon seit Jahren einen Schwerpunkt in unserer Präventionsarbeit und der Lehrerfortbildung“ so Eisenmann.

Rörig: „Ich freue mich sehr, dass „Schule gegen sexuelle Gewalt“ heute in Baden-Württemberg startet. Dies ist ein wichtiger Schritt für mehr Schutz und Hilfe bei sexueller Gewalt. Die Initiative unterstützt Schulen dabei, ein Schutzort zu sein, an dem Kinder und Jugendliche kompetente Ansprechpersonen finden, die bei sexueller Gewalt, egal ob in der analogen oder der digitalen Welt, hinschauen und helfen. Gleichzeitig reduzieren Schutzkonzepte das Risiko, dass Schulen selbst zu Tatorten werden. Schulen in ihrem Kinderschutzauftrag zu stärken, ist wichtig, denn in Schulen erreichen wir alle Kinder und Jugendlichen. Auch mit Blick auf die Nutzung der digitalen Medien sind Schulen wichtige Partner: 95 % der Kinder und Jugendlichen haben ein internetfähiges Smartphone und sind damit auch perfiden Strategien von Tätern und Täterinnen ausgesetzt. Immer öfter werden sie mit Sexting-Bildern bloßgestellt und erpresst, werden Opfer von Cybergrooming oder ungewollt mit Pornografie konfrontiert. Kinder- und Jugendschutz findet im Netz nicht statt. Hier steht Deutschland vor enormen Herausforderungen. Deswegen ist es umso wichtiger, Schülerinnen und Schüler in ihrer Medienkompetenz zu stärken. Schulen sind dabei ein unverzichtbarer Partner.“

Das Präventionsrahmenkonzept des Landes stark.stärker.WIR. hilft Schulen, ihre Präventionsarbeit bedarfsgerecht und nachhaltig zu gestalten. Das Konzept rückt schulische Prävention stärker ins Bewusstsein aller Beteiligten, integriert diese in den Schulalltag und wird so auf eine breite Basis gestellt. Die Stärkung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen ist in Baden-Württemberg außerdem durch die Leitperspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ verbindlich in den Bildungsplänen verankert. Begleitend finden für Lehrkräfte überregionale, mehrtägige Fortbildungen statt, die von Schulpsychologen gemeinsam mit Fachberatungsstellen zum Thema sexueller Missbrauch gestaltet und durchgeführt werden.

„Gewaltprävention hat an unseren Schulen einen hohen Stellenwert. Umso wichtiger ist es, bei diesem Thema nicht locker zu lassen“, so die Ministerin. Die Bundesinitiative sei ein wichtiger und guter Baustein, der das bisherige Präventionskonzept aufgreife und mit seinem schulindividuellen Ansatz weiterentwickle. „Mit unserer Teilnahme an der bundesweiten Initiative möchten wir den Schulen weitere Ansätze an die Hand geben, für ihre Schulgemeinschaft passgenaue Lösungen im Umgang mit sexueller Gewalt zu finden“, so die Ministerin weiter. „In Baden-Württemberg sind wir hier mit Modellschulen bereits vorangegangen. Jetzt wollen wir das Konzept weiter in die Fläche tragen“, erläutert Eisenmann. Neben Materialien, die die Schulen bei der Umsetzung von Schutzkonzepten unterstützen, sollen im Rahmen der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ auch Handlungsempfehlungen im Umgang mit sexuellen Übergriffen ausgegeben werden.

Weitere Informationen:
„Schule gegen sexuelle Gewalt“ ist eine bundesweite Initiative des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung in Kooperation mit den 16 Kultusministerien. Die Initiative startete im September 2016 in Nordrhein-Westfalen. Ebenfalls gestartet sind seitdem Hessen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bayern, Rheinland-Pfalz sowie Thüringen. Bis Ende 2018 werden die übrigen Länder folgen. Mit der Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ sollen alle circa 30.000 Schulen in Deutschland fachlich unterstützt und ermutigt werden, Konzepte zum Schutz vor sexueller Gewalt zu entwickeln und zum gelebten Schulalltag werden zu lassen. Weitere Informationen finden Sie im Fachportal unter https://baden-wuerttemberg.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de/home/

Die digitale Pressemappe finden Sie hier.

Bei Fragen an den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs wenden Sie sich bitte an:
Kathleen Bärs
Stellvertretende Pressesprecherin
Tel: 030/ 18555-1565
E-Mail: kathleen.baers@ubskm.bund.de
www.beauftragter-missbrauch.de
Twitter: @ubskm_de

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