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islamischer religionsunterricht

Kultusministerin Schopper besucht islamischen Religionsunterricht in Ludwigsburg

Schülerinnen sitzen in einem Klassenzimmer. Das Mädchen im Vordergrund trägt eine Kopftuch.
Kultusministerin Theresa Schopper hat das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg besucht, um sich vor Ort zu informieren, wie der islamische Religionsunterricht umgesetzt wird. Sie sagt: „Der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg läuft gut. Die Zusammenarbeit zwischen der Stiftung Sunnitischer Schulrat und den Schulen funktioniert.“

Im Schuljahr 2006/2007 wurde der islamische Religionsunterricht sunnitischer Prägung (IRU) in Baden-Württemberg in einem Modellprojekt an zehn Grundschulen eingerichtet. Seit dem 1. August 2019 ist die Stiftung Sunnitischer Schulrat für die Organisation des islamischen Religionsunterrichts sunnitischer Prägung verantwortlich. Angelehnt an den Verfahren für christliche Religionslehrkräfte ist die Stiftung auch zuständig für die Erteilung von Lehrbefugnissen (sog. Idschaza) für Lehrkräfte. Um sich vor Ort zu informieren, wie der islamische Religionsunterricht umgesetzt wird und wie die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Stiftung Sunnitischer Schulrat funktioniert, hat Kultusministerin Theresa Schopper heute (19. September) das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg besucht. Sie hat zusammen mit dem Geschäftsführer der Stiftung Sunnitischer Schulrat, Amin Rochdi, und dem Schulleiter, Ulrich von Sanden, an einer Unterrichtsstunde teilgenommen.

„Wir standen wie alle Bundesländer vor der Herausforderung, einen fundierten islamischen Religionsunterricht anzubieten, weil wir nicht wie bei den christlichen Gemeinden einen klaren, anerkannten Ansprechpartner haben. Wir haben deshalb mit der Stiftung Sunnitischer Schulrat einen innovativen Weg gewählt, um den Schülerinnen und Schülern einen bekenntnisgebundenen Religionsunterricht zu ermöglichen“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper. Sie ergänzt: „Die Rückmeldungen von den Schulen sind sehr positiv. Der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg läuft gut und wächst. Und man sieht wie hier in Ludwigsburg, dass die Zusammenarbeit mit der Stiftung gut funktioniert.“

Ausbau geht weiter voran – Einführung in Ludwigsburg im vergangenen Schuljahr

Die Vorgaben des Grundgesetzes verlangen, dass der bekenntnisgebundene Religionsunterricht durch anerkannte Religionsgemeinschaften getragen wird. Solange diese nicht zur Verfügung stehen, müssen andere Lösungen wie die Stiftung Sunnitischer Schulrat gefunden werden. In der Stiftung Sunnitischer Schulrat arbeiten der Landesverband Islamischer Kulturzentren Baden-Württemberg (VIKZ) und die Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD) mit. Im Vorstand arbeiten neben Vertretern dieser Verbände auch unabhängige Vertreterinnen und Vertreter mit. „Wir erleben, dass die Zusammenarbeit mit den Schulen gut funktioniert und das Fach zunehmend zur Normalität an den Schulen wird. Seit Einrichtung der Stiftung haben wir bisher über 170 Lehrerinnen und Lehrern eine Lehrbefugnis erteilt“, berichtet Amin Rochdi. Er fügt hinzu: „Wir freuen uns darüber, dass der islamische Religionsunterricht mittlerweile an 111 Schulen aller Schularten in ganz Baden-Württemberg angeboten wird und arbeiten gemeinsam mit dem Kultusministerium an einem weiteren Ausbau.“

Das Friedrich-Schiller-Gymnasium in Ludwigsburg hat den islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung im Schuljahr 2021/2022 in den Klassen 5, 6, 8 und 9 eingeführt. Über alle Klassenstufen hinweg nehmen aktuell etwa 50 Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht teil. „Das Friedrich-Schiller-Gymnasium ist eine Weltethos Schule. Bei uns sind alle Kulturen und Religionen willkommen und wir möchten den Austausch fördern. Deswegen finde ich es sehr positiv, dass das Land den islamischen Religionsunterricht anbietet und wir bieten diesen Unterricht gerne an“, sagt der Schulleiter Ulrich von Sanden. Die Zusammenarbeit mit der Stiftung funktioniere gut. Er fügt hinzu: „Die Religionslehrkräfte für den IRU arbeiten mit den Fachschaften der anderen Religionen und der Fachschaft Ethik im Unterricht und bei schulischen Weltethos-Projekten eng zusammen.“

Weitere Informationen

Der Islamische Religionsunterricht wurde zunächst zum Schuljahr 2006/2007 an zehn öffentlichen Grundschulen als Modellprojekt eingerichtet. Im Sommer 2010 wurde das Angebot auf die Sekundarstufe I erweitert. Das Modellprojekt wurde bis zum Sommer 2019 angeboten. Seit dem 1. August 2019 ist die Stiftung Sunnitischer Schulrat für die Organisation des islamischen Religionsunterrichts sunnitischer Prägung an den öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg zuständig. Sie wirkt dabei als Surrogat einer sunnitischen Religionsgemeinschaft.

In diesem Schuljahr findet an 111 Schulen aller Schularten islamischer Religionsunterricht sunnitischer Prägung statt, den insgesamt 6.495 Schülerinnen und Schüler besuchen. Eine Liste der Schulen steht auf der Internetseite der Stiftung Sunnitischer Schulrat bereit.

Informationen zur Stiftung Sunnitischer Schulrat finden Sie hier.

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