Auszubildende der Elektrobetriebe in Baden-Württemberg haben in diesem Schuljahr in ihren Betrieben ausgewechselte Niederspannungs-
und Hochspannungssicherungen gesammelt, um sie wiederzuverwerten. Vier Tonnen kamen dabei zusammen. Die gesammelten Sicherungen wurden
gestern (26. Juli) im Beisein von Kultusministerin Theresa Schopper und Umweltministerin Thekla Walker an den NH/HH-Recycling e.V.
übergeben.
„Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz sind wichtige Aspekte des Arbeitsalltags. Durch Projekte wie diese werden Auszubildende
bereits früh für das Thema sensibilisiert“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper bei der Abschlussveranstaltung. Ganz
besonders freue sie sich über die gelungene Zusammenarbeit von Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen: „Das ist
Lernortkooperation in Reinform - mit dem Ziel den Nachhaltigkeits- und Recyclinggedanke durch aktives Handeln der Schülerinnen und
Schüler zu schärfen.“
Umweltministerin Thekla Walker freute sich über den Einsatz der Schülerinnen und Schüler und das beeindruckende Ergebnis
der Sammelaktion: „Vier Tonnen abgeschaltete Schmelzsicherungen – daraus lässt sich viel wertvoller Rohstoff
wiedergewinnen. Rohstoff recyceln und sparsam mit Wertstoffen umgehen - das ist praktizierter Umwelt- und Klimaschutz. Und hilft zudem
unserem Wirtschaftssystem, das noch viel zu sehr von Rohstoffimporten abhängig ist.“ Die Umweltministerin appellierte:
„Sammeln Sie engagiert weiter!“
Jeder Stromanschluss in Privathäusern oder Industrieanlagen ist durch Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungen, kurz NH-Sicherung oder auch Schmelzsicherung, gegen Überlastung geschützt. Solche Sicherungen bestehen zu einem großen Teil aus wertvollen Metallen wie Kupfer, Silber oder Aluminium. Bei fachgerechtem Recycling lassen sich viele dieser Stoffe wiederverwenden.
Mehr als sieben Tonnen CO2 eingespart
Insgesamt haben die Azubis in diesem Schuljahr rund vier Tonnen abgeschalteter Schmelzsicherungen gesammelt. Durch Recycling werden
daraus circa 650 Kilogramm Kupfer und circa sieben Kilogramm Feinsilber zurückgewonnen. Um diese Mengen ‚neu‘ zu
fördern, müssten in Kupfer- und Silberminen rund 60 Tonnen Erz abgebaut und verarbeitet werden. Durch das Sammeln und Recyceln
können so rund sieben Tonnen CO2 eingespart werden.
Bei dieser Aktion handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Fachverbandes Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg und des Kultusministeriums. Im Zuge der Neuordnung der Berufsausbildung in den handwerklichen Elektroberufen soll den Aspekten Umweltschutz und Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung zukommen. Der NH/HH-Recycling e.V. setzt sich seit 1995 für ein freiwilliges System zum umweltgerechten Recycling der Schmelzsicherungen ein und unterstützt berufliche Schulen durch kostenlose Unterrichtsmaterialien sowie Lernzirkelwagen.