In der Sportministerkonferenz kommen bisher einmal jährlich die Ministerinnen und Minister zusammen, die in ihren
Bundesländern für Sport zuständig sind. Auf der außerordentlichen Sportministerkonferenz gestern und heute (8. April)
in Hamburg haben sich die Sportministerinnen und -minister entschieden, den Sport noch stärker in den politischen Fokus zu rücken
und seine Bedeutung auf Bundes- und Landesebene nachhaltig zu stärken. Dafür soll die Tagungsfrequenz der Sportministerkonferenz
auf zwei Konferenzen pro Jahr erhöht werden und eine Teilnahme der Ministerinnen und Minister der Regelfall sein. Außerdem sollen
sowohl der Austausch mit den Spitzenorganisationen des organisierten Sports als auch der informelle Austausch untereinander gestärkt
werden.
„Der Sport ist für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt von elementarer Bedeutung. Sport treiben hält nicht nur fit,
der Sport vermittelt uns wichtige Werte und unterstützt die Integration geflüchteter Personen, indem er Anschluss und gemeinsame
Erlebnisse ermöglicht. Es war mir deswegen wichtig, dass die Länder die Bedeutung des Sports im Schulterschluss mit dem Bund
deutlich stärken“, sagt Sportministerin Theresa Schopper. Sie weist darauf hin, dass die Bedeutung des Sports auf Landesebene in
Baden-Württemberg durch den Solidarpakt Sport IV bereits erheblich gestärkt worden sei. So haben das Land Baden-Württemberg
und der Landessportverband vereinbart, das Fördervolumen im Rahmen der Sportförderung des Landes von rund 87 Millionen Euro im
Jahr 2021 in den Jahren 2022 bis 2026 um kumulativ 130 Millionen Euro aufzustocken. Darin enthalten ist auch ein einmaliges Sonderprogramm
in Höhe von 40 Millionen Euro (2022 und 2023 jeweils 20 Mio. Euro) zum Abbau des bestehenden Antragsstaus im
Vereinssportstättenbau, für das die Landesregierung eine Zusage gegeben hat. Damit erhält der Sport in
Baden-Württemberg eine verlässliche Förderung.
Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg
Der Solidarpakt Sport IV, der in der Pandemiesituation verabschiedet wurde, war auch durch den Zeitpunkt ein wichtiges Signal. Und
gerade jetzt, in einer Zeit der Öffnung und Lockerung kommt dem Sport noch einmal eine große Bedeutung zu. „Mit einem
Neustart, jetzt wo wir fast alle Auflagen für den Sport aufgehoben haben, sollen vor allem die Kinder, die unter den geschlossenen
Sportanlagen und den geschlossenen Schulen gelitten haben, wieder den Sport in der Schule und im Verein schätzen und lieben
lernen“, sagt die Sportministerin. Durch die Folgen des Krieges in der Ukraine steht mit der Integration von geflüchteten
Personen, seien es Kinder, Jugendliche oder Erwachsene aus der Ukraine, eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe an. „Der Sport wird
auch für die Integration dieser Menschen sehr wichtig sein und ich möchte unsere Verbände und Vereine loben, dass sie bei
der Aufnahme von Kindern und Jugendlichen im Sport pragmatisch handeln und ihnen so ein Ankommen und Ablenkung ermöglichen“,
erklärt Sportministerin Schopper.
Erfolge bei den Paralympics
Die gute Förderung in Baden-Württemberg und eine gute Verzahnung von Bundes- und Landesförderung spiegelt sich auch in
den Ergebnissen der paralympischen Winterspiele in Peking 2022 wider. 18 der 19 Medaillen, die in China errungen werden konnten, haben
einen baden-württembergischen „Anstrich“. Die Sportlerinnen und Sportler kommen entweder aus Baden-Württemberg oder
trainieren am bisher einzigen Bundesstützpunkt für Para Ski Nordisch in Freiburg. Dort finden die Para-Athletinnen und -Athleten
hervorragende Trainingsbedingungen vor, trainieren teilweise gemeinsam mit Athletinnen und Athleten der olympischen Disziplinen und
können dadurch auch auf die Erfahrung der dortigen Trainerinnen und Trainer zurückgreifen. „Allen Sportlerinnen und
Sportlern möchte ich hiermit auch noch einmal meine herzlichen Glückwünsche zu den tollen Leistungen und den Medaillen
überbringen“, gratuliert Sportministerin Theresa Schopper.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Solidarpakt Sport IV finden Sie in unserer Pressemitteilung: Solidarpakt Sport IV. Auf unserer Webseite finden Sie außerdem ein Interview mit den Präsidentinnen des württembergischen (Jasmina Hostert) und des badischen (Anja Hirschmüller) Behindertensportverbandes: Doppelinterview Behindertensportverbände zur Paralympics 2022.