Auf eigene Faust zur „Maria Stuart“-Aufführung, sich von Edward Clugs Ballett-Version des Nussknackers verzaubern
lassen oder mit Georg Grosz ins Berlin der Zwanzigerjahre eintauchen – das und vieles mehr ermöglicht der Bildungspass Kultur
Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I und II aus der Region Stuttgart. Mit einer Auftaktveranstaltung ist heute, am 25.
Oktober 2022, im Schauspielhaus Stuttgart das Pilotprojekt „Bildungspass Kultur“ in der Region Stuttgart gestartet - ein
Gemeinschaftsprojekt des Kultusministeriums, der Württembergischen Staatstheater Stuttgart, der Staatsgalerie Stuttgart und des
Kunstmuseums Stuttgart. Während des aktuellen Schuljahres können die Schülerinnen und Schüler vier Mal gratis eine
Ausstellung oder ein Konzert besuchen, Theater, Oper oder Ballett erleben.
Die beteiligten Kulturinstitutionen bieten den Schülerinnen und Schülern ein Begleitprogramm in Form von Gesprächen,
Führungen oder Workshops an. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse teilen sie im Anschluss an den Schulen mit ihren Mitschülerinnen
und Mitschülern, etwa bei einer Präsentation oder in einem Referat.
„Kunst- und Kultur-Veranstaltungen klingen in den Köpfen der Kinder und Jugendlichen nach, sie regen zum Nachdenken und zum
Diskutieren und im besten Fall auch zum Mitmachen an. Genau das wollen wir mit dem Bildungspass unterstützen“, sagt
Kultusministerin Theresa Schopper.
Bildungspass dokumentiert Besuche
Die vier Vorstellungs- beziehungsweise Ausstellungsbesuche sowie die eigenständige Leistung an der Schule werden im Bildungspass
dokumentiert. Für ihre Teilnahme erhalten die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahres eine Bescheinigung, die mit
dem Zeugnis ausgegeben wird. Damit schlägt das Projekt eine Brücke von der schulisch organisierten hin zur selbstständigen
kulturellen Partizipation - eigene Vorlieben und Schwerpunkte der Jugendlichen sind erwünscht. Dafür haben sich im aktuellen
Schuljahr bereits mehr als 180 Schülerinnen und Schüler aus 21 Schulen im VVS-Gebiet der Region Stuttgart angemeldet. Pro Schule
wurden bis zu zehn Pässe vergeben. „Theater, Ballett, Oper und Museen als Lernorte zur Kulturvermittlung begreifen –
für uns Kulturschaffende ist das ein großer Gewinn. Mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen und in den kulturellen Austausch zu
treten – darauf sind wir sehr gespannt“, sagt Burkhard C. Kosminski, Intendant des Schauspiels Stuttgart.
Um alle Eintritte für die Teilnehmenden kostenfrei anbieten zu können, unterstützt das Software-Unternehmen GFT
Technologies SE aus Stuttgart das Pilotprojekt als Sponsor. Damit trägt der Bildungspass zur Chancengleichheit bei der Teilhabe
an Kunst und Kultur bei. Der Zusammenschluss der Projektpartner auf Initiative des Intendanten des Schauspiels Stuttgarts, Burkhard C.
Kosminski hin ist ein wichtiger Schritt, um Kunst und Kultur in den Köpfen junger Menschen in Baden-Württemberg zu verankern und
leicht zugänglich zu machen. „Die Förderung kultureller Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen unterstützen wir
aus Überzeugung. Kultur ist unverzichtbar in der Entwicklung zu innovativen, kreativen und empathischen jungen Menschen. Und diese
Talente brauchen wir heute mehr denn je, auch im technischen Bereich.“, sagt Marika Lulay, CEO und Geschäftsführende
Direktorin bei GFT Technologies, dem Sponsor des Bildungspass Kultur.
Zum Start des Pilotprojekts laden das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Staatstheater gemeinsam ein. Bei der
Auftaktveranstaltung nehmen Kultusministerin Theresa Schopper und Initiator und Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski sowie die
beteiligten großen Kulturinstitutionen Stuttgarts, Schülerinnen und Schüler sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulen
teil.
Theresa Schopper: „Ich hoffe sehr, dass das Pilotprojekt auch über die Grenzen von Stuttgart hinaus auf Interesse
stößt und wir den Bildungspass Kultur im nächsten Jahr auf weitere Regionen und Institutionen in Baden-Württemberg
ausweiten können.“