„Karate ist seit Jahrzehnten in Baden-Württemberg heimisch. Viele Menschen schätzen an japanischer Kampfkunst nicht nur den sportlichen Aspekt, sondern den respektvollen und fairen Umgang miteinander", hat Kultusstaatssekretär Volker Schebesta MdL gestern in Stuttgart im Gespräch mit einer Delegation japanischer Karate-Großmeister aus Japan gesagt. Gemeinsam wurden Möglichkeiten erörtert, Karate im außerunterrichtlichen Schulsport zu fördern.
Schebesta stellte eine Vertiefung der Kooperation mit dem Karateverband Baden-Württemberg und den karatetreibenden Vereinen in Aussicht. Dabei geht es insbesondere um das auf der japanischen Insel Okinawa praktizierte Karate, das von der Delegation als für Kinder und Jugendliche besonders geeignet beschrieben wurde. Der Schwerpunkt bei dieser Variante liege auf Körperbeherrschung, Konzentrationsfähigkeit, Fitness und waffenloser Selbstverteidigung. Staatssekretär Schebesta erläuterte der Delegation, dass Kampfsport mit Einwilligung der Schulleitung und Zustimmung der Eltern in Form von Arbeitsgemeinschaften im außerunterrichtlichen Bereich angeboten werden könnte. Im Rahmen des Kooperationsprogramms Schule-Verein würden derzeit neun Karate-Kooperationen durchgeführt.
Die japanischen Karate-Großmeister sind derzeit auf Deutschlandbesuch und nehmen an einem Breitensporttag des Deutschen Karate-Verbands am 14. September 2019 in Ludwigsburg teil. Die Gruppe wird von Tetsuo Yamakawa von der Karate-Promotionsabteilung der Präfektur Okinawa angeführt. Unter den Delegationsmitgliedern befindet sich auch der 85-jährige Zenpo Shimabukuro. Er ist Träger des höchsten Meistergrades im Karate und hochangesehen. Weitere Mitglieder der Delegation sind die Großmeister Naonubu Ahagon, Taira Sadayuki, Tsuyoshi Uechi und Narihiro Shinjo.
Im Karateverband Baden-Württemberg (KVBW) e. V. sind 23.000 Mitglieder in 349 Vereinen (beziehungsweise Vereinsabteilungen)
organisiert. In Baden-Württemberg ist Karate ein Sport der Kinder und Jugendlichen. Ein Viertel aller Mitglieder im KVBW sind 10 Jahre
und jünger. Knapp 30 Prozent sind zwischen 11 und 18 Jahre alt.