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Ganztag

Entlastung beim Ganztag

Es geht voran beim Ganztag in Baden-Württemberg. (Foto: © KM)
Es geht gut voran beim Ganztag: Ein Jahr nach dem Fachtag Ganztag im vergangenen Jahr greifen viele Projekte, die Beteiligten sind eingebunden und die Verbesserungen werden im kommenden Schuljahr an den Schulen spürbar sein. Dennoch bleiben Herausforderungen, sagt Kultusministerin Eisenmann, das Kultusministerium müsse Ausdauer beweisen. 

Es geht gut voran beim Ganztag. Die Beteiligten sind eingebunden, die Projekte laufen auf Hochtouren, die Verbesserungen werden im kommenden Schuljahr an den Schulen spürbar sein. Das ist die Kernbotschaft ein Jahr nach dem Fachtag im Juni 2018. Dennoch bleiben Herausforderungen, und das Kultusministerium arbeitet fortlaufend an der Weiterentwicklung des Ganztags in Baden-Württemberg.

Die beiden bisherigen Ganztagsgipfel 2016 und 2017 sowie der Fachtag 2018 zeigten, was Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann dabei wichtig ist: Kritik ernstnehmen, Beteiligte einbinden, Qualität forcieren. „Flexibilität für die Eltern und Qualität beim Angebot, beides liegt mir am Herzen. Von beidem profitieren am Ende die Kinder – und alle Kinder sollen optimale Startvoraussetzungen für ihren Bildungsweg haben.“ Hierzu leisten die aktuellen Ganztagsprojekte einen wichtigen Beitrag.

Mehr Zeit für die Pädagogik

In Baden-Württemberg gibt es im fünften Schuljahr seit der Verankerung im Schulgesetz fast 500 Ganztagsgrundschulen. Dass der weitere Ausbau der rhythmisierten Ganztagsvariante stockt, liegt vor allem an zwei Gründen: Eltern wünschen sich mehr flexible Betreuung und die Schulleitungen einen geringeren Organisationsaufwand. „Beidem möchte ich Rechnung tragen“, sagt die Kultusministerin und verweist auf Projekte, die ihr Haus infolge dieser Wünsche ins Leben gerufen hat. Ab dem kommenden Schuljahr 2019/2020 werden die Schulleitungen beispielsweise bei Verwaltungsaufgaben entlastet: Bisher haben sie fünfmal im Jahr Zuschüsse ausbezahlt bekommen und die nicht verwendeten Mittel an fünf Terminen zurückgezahlt. Von nun an erhalten die Schulen an vier Terminen die Zuschüsse und müssen nur noch einmal gesammelt ihre nicht verwendeten Mittel zurückzahlen. Das aufwendige Hin- und Herbuchen ist damit passé. Die Schlussabrechnung wird zudem von September auf November verlegt, damit sich die Schulen nach den Sommerferien intensiver auf den Schulstart und dessen Herausforderungen konzentrieren können.

Die Schulleiter müssen außerdem keine Einzelnachweise mehr für die Verwendung der Ganztagsschulmittel erbringen, das Kursbuch und der Kontoauszug der Kommune reichen aus. Ein schlankeres Prüfungsverfahren – künftig ersetzt eine Stichprobe die 100-prozentige Prüfung der Ganztagsschulen – reduziert darüber hinaus den Verwaltungsaufwand. „Die Schulen können sich somit mehr auf die pädagogische Qualität des Ganztags konzentrieren“, sagt Susanne Eisenmann. Dies sei auch insofern gut, als dass eine „attraktive Ganztagsschule zweifelsfrei ein wichtiger Standortfaktor für die Kommunen ist. Wir begreifen den Ganztag nicht zuletzt deshalb als eine gemeinsame Aufgabe von Land und Kommunen.“

Echte Wahlmöglichkeit

Im Rahmen des Pilotprojekts „Kommunale Koordinierungsstelle GTS/Betreuung“ erprobt das Kultusministerium aktuell gemeinsam mit Kommunen, wie Schulleitungen bei der Verwaltung des Ganztags entlastet werden können. „Die bisherigen Rückmeldungen machen Hoffnung, dass wir auf diesem Weg schon bald für viele Schulleitungen die notwendige Entlastung erreichen können“, sagt Susanne Eisenmann. Die Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl begleitet das Projekt wissenschaftlich und evaluiert es, die Ergebnisse sollen nach Schuljahresende vorliegen sowie aus-gewertet werden und dann Grundlage für eine Ausweitung auf andere Kommunen bilden.

Die Eltern sollen zudem eine echte Wahlmöglichkeit zwischen der rhythmisierten Ganztagsschule, einem flexiblen Betreuungsangebot oder einer Halbtagsschule erhalten. Dazu will das Kultusministerium die Bezuschussung der Betreuungsangebote im Grundschulbereich ausweiten. Das vorliegende Konzept wird noch zwischen den Regierungsfraktionen abgestimmt.

Qualität als entscheidender Schlüssel 

Im Zuge der Einführung der Ganztagsschule wurde es versäumt, verbindliche qualitative Rahmenbedingungen zu setzen. Das korrigiert die Landesregierung mit dem „Qualitätsrahmen Ganztagsschule“, an dessen konkreter Ausgestaltung das Kultusministerium unter anderen zusammen mit Professorin Dr. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg mit Nachdruck arbeitet. Die Schulen und deren kommunale sowie außerschulische Partner haben somit eine Orientierungshilfe beim Aus- und Aufbau eines hochwertigen Ganztagsangebots. Die Arbeit mit dem Qualitätsrahmen soll künftig Voraussetzung für die Beantragung einer Ganztagsschule sein. Ferner soll dieser eine verbindliche Orientierung für alle Personen darstellen, die im Ganztag eingesetzt werden, und auch Fachberatung sowie Schulverwaltung sollen sich danach richten.

Diese Qualitätsstandards sind nur dann umsetzbar, wenn das Land die Ganztagsschulen vielfältig unterstützt. Insbesondere die Schulverwaltung – aber auch praxiserfahrene Stützpunktschulen – werden deshalb den Schulen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Qualität ist für mich der entscheidende Schlüssel, damit die rhythmisierte Ganztagsschule die erforderliche Akzeptanz bei den Eltern findet“, sagt Susanne Eisenmann und ergänzt: „Es muss sichergestellt sein, dass die jeweiligen pädagogischen Konzepte im Schulalltag dauerhaft umgesetzt und weiterentwickelt werden.“

Ausdauer ist gefragt

Die Projekte und Vorhaben von Ministerin Susanne Eisenmann verfolgen im Kern drei Ziele: Durch das Weniger an Organisation sollen die Schulen mehr Kapazität für die Pädagogik bekommen. Durch das Mehr an Flexibilität, sollen die Eltern mehr Spielräume bekommen, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Durch die Vergleichbarkeit im Rahmen der Qualitätsstandards sollen die Schulen eine Orientierungshilfe haben, damit sie einfacher eine hohe Qualität sicherstellen können. „Die Menschen im Land wünschen sich qualitätsvolle, familienfreundliche und bedarfsgerechte Ganztagsangebote“, sagt Susanne Eisenmann. „Diesem Wunsch tragen wir mit Hochdruck Rechnung – und hier müssen wir nun Ausdauer beweisen.“

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