

29.09.2017
Die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus NRZ haben gestern zum 17. Mal den Dietrich Oppenberg-Medienpreis an Journalisten
vergeben, die in ihrer Arbeit das Lesen in all seinen Facetten thematisieren. Die Preisverleihung fand in Anwesenheit der amtierenden
Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Kultusministerin Baden-Württembergs Dr. Susanne Eisenmann in Stuttgart statt. Der
Dietrich-Oppenberg-Medienpreis ist mit 6.000 Euro dotiert, die zwischen den drei besten Beiträgen und dem Sonderpreis aufgeteilt
werden.
Die Preisträger sind:
1. Preis
Hatice Akyün: Der Bus, mit dem ich die Welt
entdeckte
Erschienen im ZEITmagazin, 14.07.2016
Hatice Akyün erinnert sich in ihrem Text zurück an ihre Kindheit als Tochter zugewanderter Eltern, die weder richtig lesen noch
schreiben können. Dank eines Bücherbusses findet sie zum ersten Mal Zugang zur Literatur. Sie entdeckt deren Fähigkeit, das
eigene Leben zu den Geschichten und Figuren ins Verhältnis zu setzen. | © Hatice Akyün
2. Preis
Petra Cyrus: Dumm und faul? Mein Kind hat
Legasthenie
Ausgestrahlt in der ARD, 06.11.2016
Millionen Menschen in Deutschland leider unter einer Lese- und Rechtschreibstörung. Petra Cyrus hat sechs Monate lang ein
zwölfjähriges betroffenes Mädchen begleitet. Sie sensibilisiert ihre Zuschauer für die Herausforderungen, die
Legasthenie verursacht, doch wählt dabei einen optimistischen Ton, der Mut macht. | © Petra Cyrus
3. Preis
Thomas Thiel: Aufzeichnungen aus dem Kellerloch
Erschienen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2016
Thomas Thiel beschreibt, wie die Deutsche Nationalbibliothek ihre Besucher an einer barrierefreien Nutzung des Buchbestandes hindert.
Thiel agiert als genauer Beobachter und scharfer Kritiker einer Praxis, in deren Zuge sich die Deutsche Nationalbibliothek von ihrer
originären Aufgabe verabschiedet. Auf der Strecke bleiben die Leser. | © Frank Röth
Sonderpreis
Johannes Beetz: Schwerpunktausgabe
„Lesen“
Erschienen im Münchner Wochenanzeiger, 11., 14. und 18.05.2016
Johannes Beetz hat über einen Zeitraum von drei Wochen das Lesen in den Mittelpunkt mehrerer Ausgaben der Münchner
Wochenanzeiger gerückt. Gemeinsam mit seinem Redaktionsteam ist es ihm gelungen, seinen Lesern den Wert des Lesens als Kernkompetenz
und Kulturtechnik in seiner Vielfalt nahe zu bringen. | © Lamp
KMK-Präsidentin Dr. Susanne Eisenmann: „Ich gratuliere allen vier Preisträgern zu ihrer Auszeichnung. Sie ist hoch
verdient. Die Fähigkeit und Möglichkeit zu lesen kann Leben verändern und eröffnet Perspektiven – für
Individuen ebenso wie für eine ganze Gesellschaft. Den ausgezeichneten Journalisten ist es meisterhaft gelungen, diesem Zusammenhang
in ihren Reportagen, Berichten und Interviews nachzuspüren.“
Die Preise überreichten Heinrich Meyer, Geschäftsführer der Stiftung Presse-Haus NRZ, und Dr. Jörg F. Maas,
Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. Beide betonen: „Demokratie fängt mit Lesen an. Wer lesen kann, ist in der
Lage, komplexe Sachverhalte einzuordnen, einen eigenen Standpunkt zu formulieren und diesen zu verteidigen. Eine freie Gesellschaft
profitiert von einem selbstbewussten und meinungsstarken Austausch. Wir beglückwünschen die vier Preisträger: Sie bieten mit
ihren Beiträgen dem Lesen ein Podium, das für die Bildung und das Demokratiebewusstsein nachwachsender Generationen von
großer Bedeutung ist.“
Hintergrund Dietrich Oppenberg-Medienpreis
Der Dietrich Oppenberg-Medienpreis ist nach dem 2000 verstorbenen Gründer und langjährigen Herausgeber der NRZ Neue Ruhr
Zeitung/Neue Rhein Zeitung in Essen Dietrich Oppenberg benannt. Mit der Auszeichnung wollen die Stiftung Lesen und die Stiftung Presse-Haus
NRZ ein Zeichen setzen für die Bedeutung des Lesens in einer freien Gesellschaft sowie eine lebendige Zeitungskultur
fördern.
Die Jury für den Dietrich Oppenberg-Medienpreis hat Beiträge aus Print, Online, Radio und Fernsehen gesichtet, die zwischen dem
1. Januar 2016 und dem 31. März 2017 veröffentlicht wurden. Ihr gehören an: Gabriele Bartelt-Kircher (ehem.
Ausbildungsredakteurin der WAZ-Zeitungsgruppe), Karin Großmann (Sächsische Zeitung), Helmut Heinen (Heinen Verlag), Manfred
Lachniet (Neue Ruhr Zeitung), Dr. Jörg F. Maas (Stiftung Lesen), Heinrich Meyer (Stiftung Presse-Haus NRZ), Johanna Oppenberg
(Vertreterin der Familie Oppenberg), Hans Riebsamen (FAZ), Dr. Mithu M. Sanyal (freie Journalistin).
Die Stiftung Lesen arbeitet dafür, dass Lesen Teil jeder Kindheit und Jugend wird. Denn Lesefreude und Lesekompetenz sind wichtige
Voraussetzungen für die persönliche Entwicklung und ein erfolgreiches Leben. Als operative Stiftung führt sie in enger
Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen
breitenwirksame Programme sowie Forschungs- und Modellprojekte durch. Dazu zählen der „Bundesweite Vorlesetag“, der
„Welttag des Buches“ und „Lesestart – Drei Meilensteine für das Lesen“, ein bundesweites
frühkindliches Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Die Stiftung Lesen
steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschaftern unterstützt.
Mehr unter www.stiftunglesen.de