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LANDESFINALE JUGEND DEBATTIERT

Mit guten Argumenten nach Berlin

Vier Schülerinnen und Schüler qualifizieren sich beim Landesfinale in Baden-Württemberg für die Bundesebene des Wettbewerbs Jugend debattiert
 

Debattieren will gelernt sein. Wie das geht, zeigen die Gewinner des Landesfinales Jugend debattiert in Baden-Württemberg, die sich heute im Plenarsaal des Landtags unter anderem der Frage widmeten, ob besonders zucker- und fetthaltige Lebensmittel in Deutschland höher besteuert werden sollten. Jugend debattiert heißt das große Schulprojekt mit Unterrichtsreihe und Wettbewerb, für dessen Bundesebene sich die vier jungen Redner jetzt qualifiziert haben. 

„Andere Meinungen zu respektieren, ist eine Fähigkeit, die man nicht früh genug lernen kann. In unserer Demokratie, aber auch in Schule und Arbeitswelt ist das unabdingbar. Im Debattentraining kann das jeder lernen. Es verbessert nicht nur kommunikative Fähigkeiten, sondern stärkt auch die Persönlichkeit und das Demokratieverständnis“, zeigt sich Frank J.-Weise, Vorstandsvorsitzender der Hertie-Stiftung, von dem Projekt überzeugt.

Dabei helfen klare Regeln: Pro Debatte vier Schüler, eine Streitfrage, 24 Minuten Dauer. Inhalte und Argumente zum Thema müssen sitzen, denn wer Pro oder Contra vertritt, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost.

In der Altersgruppe 1 überzeugte Judith Vogel vom St. Ursula-Gymnasium in Freiburg die Jury durch ihre Fähigkeit, geäußerte Argumente zusammenzufassen und die Positionen gekonnt zuzuspitzen. Sie argumentierte eloquent für die höhere Besteuerung von besonders zucker- oder fetthaltigen Lebensmitteln.

Lille Hermann, die ebenfalls das St. Ursula-Gymnasium in Freiburg besucht, konnte bei der Frage, ob die Bekämpfung der Einsamkeit wie in Großbritannien Regierungsaufgabe werden sollte, vor allem dadurch überzeugen, dass sie ihre Argumente konsequent verfolgte. Sie trat in der Altersgruppe 2 gegen diese Forderung ein und griff die Partei der Befürworter deutlich, aber stets fair an.

Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler in 142 Schulen haben sich im laufenden Schuljahr in Baden-Württemberg im Rahmen einer Unterrichtsreihe an Jugend debattiert beteiligt. Die beiden Debattensieger und die jeweils Zweitplatzierten vertreten Baden-Württemberg nun bei der Qualifikation zur Bundesebene in Berlin. Dort werden sich am 16. Juni 2018 dann die acht besten Debattanten aus ganz Deutschland im Bundesfinale gegenüberstehen.

Als Preis für den heutigen Erfolg erhalten alle vier Sieger ein fünftägiges intensives Rhetorik-Training, das sie gemeinsam mit den Siegern der anderen Bundesländer auf die Bundesebene des Wettbewerbs vorbereitet.

„Demokratie braucht eine lebendige Streitkultur. Gerade in Zeiten von Hate-Speech ist kultiviertes Streiten die richtige Antwort. Bei Jugend debattiert lernen unsere Schülerinnen und Schüler Argumente auszutauschen, und zwar klar in der Sache und mit Respekt für den Kontrahenten“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisennmann. Der Wettbewerb leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung, so die Ministerin weiter.

„Am besten gefällt mir an Jugend debattiert, dass es das Zuhören fordert und belohnt. Hier ist nur die- und derjenige erfolgreich, der sich auf Debatten und sein Gegenüber auch wirklich einlässt“, betonte Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die Schirmherrin des Wettbewerbs auf Landesebene ist. „Ihr habt gelernt, euch auf euer Gegenüber einzulassen“. Das sei das wichtigste überhaupt. Egal, ob man in der Politik streite, in der Schule, in der Familie oder sonst wo. Dass man in alle diese Diskussionen mit der Haltung reingehe: „Ja, ich bin zwar überzeugt von meinen Argumenten, aber die anderen können auch recht haben.“ Diese Haltung und die Diskussionskultur seien für unsere Gesellschaft insgesamt sehr wichtig. „Denn wenn jeder nur noch seine Wahrheit gelten lässt, sich Fakten solange zurechtbiegt, bis sie ins eigene Weltbild passen und Widerspruch nicht aushält, dann haben wir alle ein großes Problem. Dann ist unsere Gesellschaft keine Gemeinschaft mehr, sondern zerfällt in Grüppchen, die sich einander misstrauen“, hob Aras hervor.

Mit Jugend debattiert wollen die beteiligten Stiftungen Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab Klasse 5 ermutigen, durch Debattentraining ihre sprachliche, politische und persönliche Bildung zu verbessern.

Jugend debattiert ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder.

Die Sieger der Landesqualifikation / Die Finalisten im Landeswettbewerb Jugend debattiert in Baden-Württemberg 2018:

Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 9):

1. Platz: Ratzel, Lena, Humboldt-Gymnasium, Karlsruhe

2. Platz: Schackert, Jonathan, Remstal-Gymnasium, Weinstadt

3. Platz: Vogel, Judith, St. Ursula-Gymnasium, Freiburg

4. Platz: Speh, Katharina, Fritz-Erler-Schule Pforzheim

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 10 bis 12):

1. Platz: Brög, Louisa, Hans und Sophie Scholl Gymnasium, Ulm

2. Platz: Daur, Jana, Salier-Gymnasium, Waiblingen

3. Platz: Nägele, Johannes, Eberhard-Ludwig-Gymnasium, Stuttgart

4. Platz: Hermann, Lilli, St. Ursula Gymnasium, Freiburg

Die Sieger des Landesfinales Jugend debattiert in Baden-Württemberg 2018:

Debatte Altersgruppe 1 (Klassen 8 bis 9):

1. Platz: Vogel, Judith, St. Ursula-Gymnasium, Freiburg

2. Platz: Schackert, Jonathan, Remstal-Gymnasium, Weinstadt

Debatte Altersgruppe 2 (Jahrgangsstufen 10 bis 12):

1. Platz: Hermann, Lilli, St. Ursula Gymnasium, Freiburg

2. Platz: Daur, Jana, Salier-Gymnasium, Waiblingen

Kontakt

Frau Saskia Luckner, Landesbeauftragte „Jugend debattiert“ in Baden-Württemberg: luckner@seminar-stuttgart.de

www.jugend-debattiert.de

www.facebook.com/Jugenddebattiert.de

Bildmaterial

Bildmaterial von der Veranstaltung kann unter folgendem Link heruntergeladen werden. Zum Download ist die Eingabe des Passworts „LWJD_2018“ erforderlich:

https://fit.kultus-bw.de/2094464093

 

 

 

 

 

 

 

 

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