12.10.2015
Weitere 38 Schulen bieten Islamischen Religionsunterricht an
Der Ausbau des Islamischen Religionsunterrichts geht deutlich voran: 38 weitere Schulen sind im aktuellen Schuljahr 2015/2016 neu hinzugekommen, die den bekenntnisorientierten Islamischen Religionsunterricht sunnitischer Prägung unterrichten. „Ich freue mich, dass wir noch mehr jungen Musliminnen und Muslimen die Möglichkeit bieten können, sich mit ihrer Religion fundiert und konstruktiv auseinanderzusetzen“, betonte Kultusminister Andreas Stoch angesichts der stark gewachsenen Anzahl der Standorte. Nach Abschluss der Lehrereinstellung stehen nun insgesamt 69 Schulen fest, die den Islamischen Religionsunterricht anbieten und über 60 Lehrerinnen und Lehrer, die dieses Fach unterrichten. Erstmals sind ab diesem Schuljahr auch drei Gymnasien dabei, die den Islamischen Religionsunterricht anbieten (siehe Standortliste im Anhang).
„Der Ausbau unterstreicht die starke Nachfrage. Viele muslimische Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder Islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache erhalten. Das Modellprojekt ist deshalb ein wichtiges Angebot für die sunnitischen Kinder und Jugendlichen in unserem Land“, betonte Kultusminister Andreas Stoch. Der Minister ist überzeugt davon, dass dieses Angebot zu einem friedvollen Miteinander der Religionen an den Schulen im Land beiträgt: „Werteerziehung spielt beim Religionsunterricht eine wichtige Rolle. Die Erfahrungen der Schulen, die bislang schon Islamischen Religionsunterricht anbieten, zeigen, dass das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für ihre eigene Religion, aber auch die ihrer christlichen Mitschüler, gestärkt wird“, sagte der Minister.
Islamischer Religionsunterricht sunnitischer Prägung wird in Baden-Württemberg seit dem Schuljahr 2006/2007 im Rahmen eines Modellprojekts angeboten. Das Modellprojekt war ursprünglich zeitlich auf das Schuljahr 2013/2014 befristet. Im Mai 2014 hat die Landesregierung beschlossen, das Modellprojekt auf weitere Schulstandorte auszuweiten und auch Gymnasien einzubeziehen.
Unterrichtet wird der Islamische Religionsunterricht in deutscher Sprache von Lehrerinnen und Lehrern, die die sunnitische Bekenntnisprägung vorweisen und das Erweiterungsstudium "Islamische Religionspädagogik/Theologie" absolviert haben.
Weitere Informationen
Lehrerausbildung
Die Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht
für das Lehramt an Grundschulen bzw. das Lehramt an Werkreal-,
Haupt- und Realschulen werden an den Pädagogischen Hochschulen
Karlsruhe, Ludwigsburg, Freiburg und Weingarten ausgebildet;
für das gymnasiale Lehramt am Zentrum für Islamische
Theologie an der Universität Tübingen und am Staatlichen
Seminar für Didaktik und Lehrerbildung Stuttgart. Mit der
Umstellung der Lehramtsstudiengänge auf das
Bachelor-/Mastersystem ab dem aktuellen Wintersemester 2015/2016
kann Islamische Theologie / Religionspädagogik als
reguläres Studienfach in den Studiengängen Lehramt
Grundschule, Lehramt Sekundarstufe I und Lehramt Gymnasium studiert
werden.
Bildungspläne
Einsicht in die Anhörungsfassungen der neuen
Bildungspläne für den Islamischen Religionsunterricht
gibt es hier:
Grundschule: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/de_a/a_gs_RISL
Sekundarstufe I: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/de_a/a_sek1_RISL
Gymnasium: http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite/de_a/a_gym_RISL