Europa hat in unseren Schulen längst Einzug in Bildungspläne und Unterricht gehalten. Darüber hinaus haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, ganz persönliche Erfahrungen durch Schulpartnerschaften und Austauschmaßnahmen zu sammeln. Die vergangenen Jahre haben dabei immer wieder gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen mit Begeisterung und Phantasie EU-Projekte gestalten, sich am Europäischen Wettbewerb beteiligen und mit großer Wissbegierde in den Dialog mit anderen Europäern treten.
Das erste Kapitel des Handbuchs „GO EUROPE“ vermittelt einen Überblick über praxisbezogene EU-Programme für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrerinnen und Lehrer. Es handelt sich hierbei um Programme, bei denen sowohl der zeitliche Umfang als auch die Thematik verschieden sind, so dass individuell an den Schulen vor Ort entschieden werden kann, welches Programm sich am besten in den Unterrichtsalltag einbauen lässt. Das zweite Kapitel des Praxishandbuchs bietet eine Übersicht über Unterrichtsmaterialien zur anschaulichen Vermittlung des Themas „Europa“ im Unterricht. Die meisten Materialien stehen direkt online zum Downloaden bereit. Das dritte Kapitel listet Institutionen auf, die in regelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen und Fortbildungen rund um das Thema „Europa“ anbieten.
GO EUROPE - Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
Deutsch-Französische Zusammenarbeit
Die Deutsch-französische Zusammenarbeit hat gerade für Baden-Württemberg als direkter Nachbar einen besondere Bedeutung und hohen Stellenwert.
Praxishandbuch Deutsch-Französische Zusammenarbeit
Erasmus + EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport
Erasmus + (2021-2027)
Akkreditierung Leitaktion 1
Die Leitaktion 1 des Programms Erasmus+ bietet Schulen und vorschulischen Einrichtungen ein strategisches Instrument für die Weiterentwicklung und Internationalisierung der eigenen Einrichtung. Unterstützt werden Mobilitätsprojekte, in denen durch Fortbildungsmaßnahmen für Schulpersonal (individuelle Lehr- und Lernaufenthalte von Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften) in anderen Programmstaaten die Schulentwicklung gefördert wird.
Erasmus+ läuft bis 2020 und wird mit einem Nachfolgeprogramm (2021-2027) fortgesetzt. Noch (Stand: Oktober 2020) sind nicht alle Einzelheiten zum Nachfolgeprogramm und seinen Fördermodalitäten bekannt. Neu ist, dass im Nachfolgeprogramm der europäische Austausch von Schülerinnen und Schülern (Einzel- wie Gruppenaustausch) stärker ausgebaut werden soll. Erstmals ist die Förderung der so genannten Lernendenmobilität im Nachfolgeprogramm auch im Schulbereich in der Leitaktion 1 möglich.
Ebenso neu ist die Einführung der Akkreditierung auch im Schulbereich, mit der der Zugang zum Programm erleichtert wird und die Einrichtungen mehr Planungssicherheit erhalten. Hat eine Einrichtung die Akkreditierung erlangt, die wie eine Mitgliedschaft bei Erasmus+ zu sehen ist, kann sie im weiteren Verlauf des Programms jährlich in einem vereinfachten Verfahren Mittel für europäische Begegnungen – auch von Schülergruppen – beantragen.
Einrichtungen im Bereich Schulbildung können sich durch den Pädagogischen Austauschdienst PAD (Nationale Agentur für
EU-Programme im Schulbereich) beraten lassen und den Antrag auf Akkreditierung im Schulbereich stellen. Weitere Informationen finden sich
hier.
Berufliche Schulen (sämtliche Bildungsgänge) können sich ausschließlich für den Bereich „Berufsbildung“ akkreditieren lassen und stellen ihren Antrag beim Bundesinstitut für Berufsbildung BIBB(Nationale Agentur für EU-Programme im beruflichen Bereich). Weitere Informationen finden sich hier.
IT-Plattformen
- Plattform eTwinning: virtuelle Projekte zwischen Schulen, bi- oder multilateral, Thema und Dauer frei wählbar, keine direkte Förderung, kostenlose Nutzung von Angeboten der Plattform.
Video zum eTwinning Projekt des Gymnasiums Karlsbad zur Integration von Flüchtlingen
Umsetzung des Programms
Für die Umsetzung des Programms sind in Deutschland Nationale Agenturen/ Koordinierungsstellen zuständig. Aktuelle Informationen zum Programm ERASMUS+ finden sich auf dem jeweiligen Internetauftritt:
- für den Bereich der Schulbildung: Nationale Agentur im Pädagogischen Austauschdienst
- für den Bereich der beruflichen Bildung: Nationale Agentur im Bundesinstitut für berufliche Bildung
- für die Aktion eTwinning: Nationale Koordinierungsstelle im Pädagogischen Austauschdienst.
Fortbildungen
Für den Bereich der Schulbildung werden in Baden-Württemberg regionale Informationsveranstaltungen angeboten. Die Veranstaltungen werden auf der Veranstaltungsdatenbank des PAD veröffentlicht.
Best-Practice-Beispiele
Folgende Projekte der Leitaktion 1 wurden mit dem Qualitätssiegel 2020 ausgezeichnet:
Hospitation in Estonia, Italy, France and Austria
In diesem Projekt erhielten Lehrkräfte der Friedrich-List-Schule Ulm neue Impulse für den Musik- und Deutschunterricht und
für das methodisch-didaktische Arbeiten in den VABO-Klassen.
Umgang mit Heterogenität - Fördern und Fordern von Schülern in den
Hauptfächern und in bilingualen Klassen mit Hilfe digitaler Medien
In diesem Projekt konnte das Kollegium der Willy-Brandt-Realschule in Königsbach-Stein das Methodenrepertoire für den Unterricht
insbesondere durch den Einsatz digitaler Medien erweitern.
Diese Projekte wurden mit dem eTwinning-Qualitätssiegel 2020 ausgezeichnet:
Teeny Bookworms
Schülerinnen und Schüler der Regenbogenschule in Ulm haben sich mit dem Thema „Gemeinsames Lesen“ beschäftigt.
Inspiriert von Pippi Langstrumpf und Jim Knopf recherchierten sie gemeinsam mit ihren Projektpartnern aus Deutschland, Litauen und
Griechenland, welche literarischen Helden es in der Kinder- und Jugendliteratur ihrer Heimatländer gibt. Nach vielen Lesestunden
entwarfen sie ein virtuelles Bücherregal mir ihren Lieblingsschmökern.
A quattro mani - zu vier Händen
Schülerinnen und Schüler des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums haben sich in diesem binationalen Projekt mit Jugendlichen aus
Italien über für sie wichtige und interessante Themen ausgetauscht, z. B. über Sport, Musik oder Lieblingsgerichte. Das
Fremdsprachenlernen zusammen mit Muttersprachlern erwies sich als äußert effektiv und motivierend.
Deutschland trifft Italien
Ein weiteres Projekt des Adolf-Schmitthenner-Gymnasiums darf sich über die Auszeichnung freuen: Deutschland trifft Italien. In diesem
Projekt haben deutsche und italienische Schülerinnen und Schüler darüber berichtet, was sie bewegt: Schule und Familie,
modische Trends und noch viel mehr. Alle entstandenen Texte, Fotos und Videos wurden in einem eBook zusammengefasst.
eTwinning-Schulen in Baden-Württemberg
Folgende Schulen wurden von der zentralen eTwinning-Koordinierungsstelle als eTwinning-Schulen ausgezeichnet:
- Augusta-Bender-Schule Mosbach
- Kastell-Realschule Welzheim
- Mörike-Gemeinschaftsschule Backnang
EU-Schulprojekttag
Neben dem EU-Bildungsprogramm gibt es eine Vielzahl von Projekten mit Europabezug. Durch Veranstaltungen wird den Schülerinnen und Schülern Einblick in europäische Themen gegeben und Verständnis für europäische Zusammenhänge vermittelt. Eines dieser Projekte ist der EU-Schulprojekttag.
Der EU-Schulprojekttag findet am 21. Juni 2021 statt (abweichend vom bundesweiten Termin am 14. Juni).
Das Kultusministerium arbeitet im Bereich Europa in der Schule mit Partnern zusammen. Anfragen richten Sie bitte an das Referat Europa unter europa@km.kv.bwl.de.