Die Chance, Sprache und Kultur eines anderen Landes selbst kennenzulernen und eigene Erfahrungen zu machen, ist für Jugendliche eine prägende Erfahrung, die in einer globalisierten Welt immer stärkere Bedeutung gewinnt. Schüler- und Jugendaustausche sind eine persönliche Bereicherung und helfen, die Welt zu verstehen, den eigenen Blickpunkt zu verändern und offen zu sein für Neues.
Die Förderung von internationalen Jugendbegegnungen und Schüleraustauschen ist deshalb ein wichtiges Anliegen. Grenzüberschreitende Lernerfahrungen sind für alle Jugendlichen immer wichtiger, um Zukunftschancen zu haben. Faire Chancen sind nur auf Basis von Bildungsgerechtigkeit und der Möglichkeit zur Teilhabe realisierbar. Dabei helfen viele landesweit tätige Partner und regionale Behörden. Die jeweiligen Kontaktdaten finden Sie hier.
Grenzüberschreitende Jugendaustauschprogramme
Das Land Baden-Württemberg unterstützt und fördert den internationalen Austausch baden-württembergischer Schülerinnen und Schüler und Jugendlicher mit nahezu allen Ländern weltweit.
Zusammengearbeitet wird insbesondere mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW), der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, Tandem (Tschechien) und ConAct (Israel).
Die Jugendstiftung Baden-Württemberg / Jugendbildung International informiert und berät Jugendliche, die ins Ausland und dort etwas lernen oder sich engagieren wollen - im sozialen oder kulturellen Bereich oder im Umweltschutz.
Jugendbildung International informiert Multiplikatoren/-innen der internationalen Jugendarbeit über Neuigkeiten und Fördermöglichkeiten.
Bitte beachten Sie die aktuellen Informationen im Zuge der Coronaepidemie:
1) Für Schülerinnen und Schüler, deren Austausch für das aktuelle Schuljahr geplant ist:
Nach der Corona-Verordnung Schule sind gegenwärtig mehrtägige
außerunterrichtliche Veranstaltungen bis zum 1. Februar 2021 untersagt.
Es ist möglich, geplante Austausche auf die Zeit nach der Coronakrise zu verlegen. Auch können Aufenthalte verkürzt bzw.
(teilweise) in die Schulferien gelegt werden.
2) Neu-Anmeldungen für dieses Schuljahr:
Der früheste mögliche Beginn der Einzelaustausche ist Februar 2021 (2. Schulhalbjahr).
Die Durchführung der einzelnen Austauschprogramme hängt maßgeblich von der künftigen Entwicklung der Coronapandemie in Deutschland und Frankreich ab. Die an der Umsetzung der Programme beteiligten Stellen in Deutschland und Frankreich werden das Infektionsgeschehen in beiden Ländern weiterhin genau beobachten und, sofern erforderlich, auf die Entwicklungen reagieren.
1. Schülergruppenaustausch mit Frankreich
Der deutsch-französische Schülergruppenaustausch spielt nach wie vor in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten eine entscheidende Rolle. Vor allen anderen Begegnungs- und Kooperationsbereichen erreicht er nicht nur den größten Umfang, sondern auch die weitesten Bevölkerungsschichten. Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg nehmen pro Jahr an einem Klassenaustausch teil. Im Gegenzug kommen junge Franzosen nach Baden-Württemberg. Während das DFJW Zuschüsse für einen großen Teil der Schülerinnen und Schüler leistet, trägt das Land die Reisekosten der Begleitlehrkräfte.
Ansprechpartnerinnen für den deutsch-französischen Schülergruppenaustausch:
Stuttgart
Gaby Strittmatter-Seitz
Tel.: 0711 904-17132
Gaby.Strittmatter-Seitz@rps.bwl.de
Karlsruhe
Birgit Hornung
Tel.: 0721 926-4614
Birgit.Hornung@rpk.bwl.de
Freiburg
Heike Lübben
Tel.: 0761 208-6091
Heike.Luebben@rpf.bwl.de
2. Individualschüleraustausch mit Frankreich
Eine große Bedeutung hat der Einzelschüleraustausch mit Frankreich, wobei die Programme teilweise durch das DFJW unterstützt werden. Er wird für Baden-Württemberg über die Deutsch-Französische Schüler- und Jugendbegegnungsstätte Breisach als Vorortstelle des Kultusministeriums abgewickelt. Die Vorortstelle hilft bei der Vermittlung von französischen Austauschpartnern und unterstützt die Lehrkräfte, Familien und Jugendlichen während des Austauschs.
Im Gegenzug nimmt die deutsche Familie einen französischen Jugendlichen für die gleiche Dauer auf.
Folgende Programme stehen zur Auswahl:
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler im Bewerbungsschuljahr 9. Klasse
- Dauer: jeweils 6 Monate
Austauschprogramm „Brigitte-Sauzay“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 8.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme: 11. Klasse, sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 3 Monate (davon mindestens 6 Wochen Schulbesuch; Klasse 8: Verkürzung auf 2 Monate möglich)
Austauschprogramm „2x8 Wochen“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme: 11. Klasse, sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 2 Monate (davon mindestens 6 Wochen Schulbesuch)
Austauschprogramm „2x4 Wochen“
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–10. Klasse (Sonderfall / Ausnahme 11. Klasse / sofern nicht Kursstufe)
- Dauer: jeweils 4 Wochen (davon mindestens 3 Wochen Schulbesuch)
Austauschprogramm „2x2 Wochen“ mit der Region Alsace
- Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der im Bewerbungsschuljahr 7.–9. Klasse
- Dauer: jeweils 2 Wochen während der Schulzeit im Gastland
3. Drittortbegengungen deutscher und französischer Schulklassen in Breisach
Le Centre franco-allemand de rencontres scolaires en tiers-lieu de Vieux-Brisach
Bei Drittortbegegnungen treffen sich deutsche und französische Klassen nicht wie üblich an ihren jeweiligen Heimatorten, sondern an einem dritten Ort. Das birgt viele Vorteile! Die Deutsch-Französische Schülerbegegnungsstätte Breisach ist ein solcher Ort und befindet sich in der Jugendherberge Breisach, die malerisch direkt an der Grenze zu Frankreich mit Blick auf den Rhein liegt und speziell für die Durchführung von deutsch-französischen Drittortbegegnungen konzipiert wurde. Die geographische Lage und die Räumlichkeiten der Begegnungsstätte bieten neben einem umfangreichen Material (Filme, Sketche, Spiele etc.) die ideale Voraussetzung für eine vielfältige zweisprachige Begegnung.
Bei der pädagogischen und organisatorischen Planung eines solchen Austauschs stehen den Lehrern ein französischer und ein deutscher Koordinator zur Seite. Sie können z. B. Themen zur Programmgestaltung nennen, digitalisierte Informationen zu Unternehmungen in der Oberrheinregion und deutsch-französische Arbeitsmaterialien zusenden, zweisprachige Erkundungsspiele zur Verfügung stellen sowie Kontakte zu Partnern in der Region vermitteln (Erlebnispädagogik, Firmen, grenzüberschreitende Institutionen, französische Institutionen). Darüber hinaus können sie auch bei der Suche nach einer Partnerklasse beraten.
Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) bietet ab vier Projekttagen eine Förderung für derartige deutsch-französische Drittortbegegnungen an. Informationen hierzu finden Sie auch unter den Richtlinien .
Kontakt
Deutsch-Französische Schülerbegegnungsstätte
Jahnstr. 1
79206 Breisach
austausch@dfsbegegnung.org
Weiterführende Links
Der Internationale Schüleraustausch gewährt Schülerinnen und Schülern aller Schularten Ein-blicke in andere
Kulturkreise und fördert den Fremdsprachenerwerb. Einzelschüleraustauschmaßnahmen werden seit 2006 durch die
Schüleraustauschorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. durchgeführt. Deutsch-Französische Schüleraustausche
werden von der deutsch-französischen Schülerbegegnungsstätte Breisach durchgeführt. Beide Organisationen arbeiten in
Kooperation mit dem Kultusministerium.
Die Schüleraustauschorganisation AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. organisiert seit über 60 Jahren weltweiten Schüleraustausch. Auch im Schuljahr 2017/2018 werden durch AFS Interkulturelle Begegnungen e. V. wieder individuelle Austauschprogramme durchgeführt. Angeboten werden rund zweimonatige Programme mit einer breiten Auswahl von Ländern (zum Beispiel Chile, China, Indien und Neuseeland.
Beim Schüleraustausch Baden-Württemberg handelt es sich um einen gegenseitigen Austausch mit festen Partnern:
Der deutsche Schüler geht für einen Zeitraum von etwa zwei Monaten ins Ausland, wo er in der Familie seines Austauschpartners
lebt und die Schule besucht. Im Gegenzug nimmt die Familie des Teilnehmers seinen Austauschpartner – vor oder nach dem
Auslandsaufenthalt – für die gleiche Zeitspanne in Deutschland auf.
Bewerben können sich Schülerinnen und Schüler aller Schularten aus Baden-Württemberg, die bei Programmstart zwischen
14 und 18 Jahre alt sind.
Mehr Informationen zu den Programmen, Preisen sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.schueleraustausch-bw.de
Kontakt:
AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.
Regionalbüro Süd
Stöckachstr. 16a
70190 Stuttgart
schueleraustausch-bw@afs.de
Jugendbildung durch Jugendaustauschmaßnahmen dient der Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein. Als besonderer Ausdruck dieser Bemühungen sind die Aktivitäten der „Arbeitsgruppe Jugend“ der Oberrheinkonferenz – ORK – zu sehen. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten Vertreter der Regierung und Verwaltung der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, der Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Jura und Solothurn sowie des französischen Staates, der Région Alsace und der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin zusammen. Die Arbeitsgruppe initiiert und fördert grenzüberschreitende Begegnungen und Projekte sowie die Mobilität von Kindern, Jugendlichen und Fachkräften der Kinder- und Jugendarbeit und stärkt die Identifikation mit dem gemeinsamen Lebensraum „Oberrhein“.
Mit der „Projektförderung im Jugendbereich“ der ORK stehen Mittel zur Finanzierung grenzüberschreitender Jugendprojekte sowie zur Übernahme von Reise- und Aufenthaltskosten von Jugendlichen, die sich im Rahmen der trinationalen Zusammenarbeit in den Gremien der ORK, in Jugendprojekten und Einrichtungen der grenzüberschreitenden Jugendbeteiligung engagieren zur Verfügung. Der Expertenausschuss gewährleistet die vereinbarungsgemäße Vergabe der Mittel. Antragsberechtigt sind Jugendliche selbst sowie Träger der außerschulischen Jugendbildung im Mandatsgebiet der ORK, die ein grenzüberschreitendes Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren verwirklichen wollen.
Vier Motoren für Europa
1988 wurde auf Initiative von Baden-Württemberg ein Verbund mit den Partnerregionen Baden-Württembergs in Europa, nämlich Katalonien, Rhône-Alpes und Lombardei, unter der Bezeichnung „Vier Motoren für Europa“ gebildet. Durch diese Partnerregionen wird seit mehr als 20 Jahren aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ihres unverwechselbaren kulturellen Profils ein eigenständiger Beitrag zur europäischen Integration unterhalb der nationalstaatlichen Ebene geleistet.
Arbeitsgruppe „Jugend und Sport“
Dem Themenbereich „Jugend und Sport“ ist bereits bei der Gründung der „Vier Motoren für Europa“ eine besondere Bedeutung zuerkannt worden. Denn Europa lebt davon, dass man sich kennt. Vor allem der kulturelle und sportliche Austausch trägt dazu bei, dass das Verständnis und das Interesse für andere Kulturen wachsen, Freundschaften geschlossen und Kontakte geknüpft werden.
Im Bereich „Jugend“ werden seit 2002 von den „Vier Motoren“ zu verschiedenen Themen modellhafte Jugendworkcamps veranstaltet und durchgeführt.
Sport
Der sportliche Austausch erfolgt in Absprache mit dem Kultusministerium über die entsprechenden Sportfachverbände. Hier finden auf der Ebene der Vier Motoren Jugendsportwettkämpfe vor allem in den Sportarten Kunstturnen / Rhythmische Sportgymnastik, Fußball, Tischtennis, Handball, Kanu-Rennsport/Kanu-Wildwasser, Leichtathletik, Basketball und Volleyball statt.
Ansprechpartner:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Thouretstr. 6
70173 Stuttgart
poststelle@km.kv.bwl.de