Die Kirchen und Religionsgemeinschaften, die Religionsunterricht an baden-württembergischen Schulen verantworten, haben ihre
gemeinsame Zielsetzung erneuert: Nämlich sich für ein Klima des gegenseitigen Respekts, der Wertschätzung und des
Zusammenhalts unter allen am Schulleben Beteiligten einzusetzen – unabhängig von der jeweiligen Weltanschauung und
Religionszugehörigkeit. Sie unterzeichneten eine weiterentwickelte Version der Fellbacher Erklärung aus dem Jahr 2015 und betonen
dabei insbesondere auch die Bekämpfung von Antisemitismus.
Wörtlich heißt es im erweiterten Teil der Erklärung, die heute (31. Mai) in der Synagoge Stuttgart an Kultusministerin
Theresa Schopper übergeben wurde: „Die den Religionsunterricht an baden-württembergischen Schulen tragenden Kirchen und
Religionsgemeinschaften verpflichten sich insbesondere, antisemitische Äußerungen und Handlungen zu thematisieren und allen
antisemitischen Haltungen entschieden entgegenzutreten. Sie sehen sich in der Verantwortung, den Zusammenhalt von Menschen
unterschiedlichen Glaubens und unterschiedlicher Weltanschauung wo immer möglich zu fördern und jedweder Form von Diskriminierung
entgegenzuwirken.“
Wettbewerb „Abraham hat viele Kinder – Glaube verbindet“ startet
„Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist eminent wichtig. Das führen uns die zurückliegenden Wochen und Monate der
Pandemie und des Krieges in der Ukraine, die den Zusammenhalt belasten, im Besonderen vor Augen“, sagt Kultusministerin Theresa
Schopper und fügt an: „Ich bin dankbar, dass Land und Kirchen sowie Religionsgemeinschaften sich gemeinsam für diesen
Zusammenhalt engagieren und dessen wichtige Bedeutung so auch in unseren Schulen zusätzlich thematisieren. Mit der Fellbacher
Erklärung unterstreichen sie ihr wichtiges Anliegen und zeigen auch deutlich, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz
hat.“
Unterdessen wurde von den Kirchen und Religionsgemeinschaften zusammen mit dem Kultusministerium und der Gesellschaft für
christlich-jüdische Zusammenarbeit Stuttgart der Wettbewerb „Abraham hat viele Kinder – Glaube verbindet“ gestartet.
Er richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse neun, und es stehen Preisgelder in Höhe von 21.000 Euro zur
Verfügung. Weitere Informationen können Sie dem angehängten Flyer
entnehmen.
Weitere Informationen
Den vollständigen Text der Fellbacher Erklärung 2022 finden Sie hier.
Die Fellbacher Erklärung wurde ursprünglich im April 2015 in Fellbach unterzeichnet und dem damaligen Kultusminister Andraes
Stoch übergeben.
In Baden-Württemberg ist Religionsunterricht folgender Bekenntnisse eingerichtet: römisch-katholisch, evangelisch,
alt-katholisch, syrisch-orthodox, orthodox, jüdisch, islamisch-sunnitisch und alevitisch.