Die Ministerin für Kultus, Jugend und Sport, Theresa Schopper, hat heute (13. Mai) Katrin Brüggemann in Konstanz für
ihren langjährigen Einsatz, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten, und ihren Beitrag dazu, dass die
Opfer nicht in Vergessenheit geraten, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. „Seit
dem ersten Tag war Katrin Brüggemann die Seele der Initiative ‚Stolpersteine‘ in Konstanz, die sie bis heute mit einer
großen Energie und einem bewundernswerten und nicht selbstverständlichen Engagement vorantreibt“, sagt Ministerin Theresa
Schopper. In den vergangenen 30 Jahren wurden mehr als 75.000 Stolpersteine in 26 europäischen Ländern verlegt. Mehr als 230
davon gehen auf die Initiative „Stolpersteine für Konstanz – Gegen Vergessen und Intoleranz“ zurück, die Katrin
Brüggemann vor etwa 17 Jahren mit ins Leben gerufen hat.
Gemeinsam mit den Menschen, die sich auch in der Initiative engagieren, hat sie erreicht, dass die Erinnerung an die Gräuel und den
Terror während der Nazizeit in Konstanz fest im öffentlichen Bewusstsein verankert ist. Durch Bezüge zu aktuellen Themen wie
Rassismus oder Ausländerfeindlichkeit schafft die Initiative auch eine Verbindung zum (gegenwärtigen) Alltag der Menschen. Katrin
Brüggemann hat für die Initiative zahlreiche Opferbiografien recherchiert und dafür gesorgt, dass sie nicht in Vergessenheit
geraten, sondern sichtbar als Stolpersteine auf den Straßen und Gehwegen der Stadt Konstanz präsent bleiben. „Heute, etwa
80 Jahre nach der Herrschaft der Nationalsozialisten haben wir wieder Krieg in Europa. Angesichts dessen, was in der Ukraine passiert, ist
es umso wichtiger, die Erinnerung an Verbrechen und Krieg wachzuhalten. Die Arbeit von Katrin Brüggemann ist deshalb von
unschätzbarem Wert, und wir sind ihr zu Dank und Respekt verpflichtet“, sagt die Ministerin.
Durch die Recherche zu den Opferbiografien konnten neue Kontakte geknüpft werden, aus denen auch eine Ausstellung in Buenos Aires
entstanden ist, die von der Deutschen Botschaft unterstützt wird und auch vom ehemaligen Bundesaußenminister Heiko Maas besucht
wurde. Darüber hinaus ist Katrin Brüggemann Mitbegründerin der Konstanzer Gruppe der Initiative „Seebrücke
– schafft sichere Häfen“, die sich für die Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen einsetzt. Auch dank
ihres beharrlichen Einsatzes ist Konstanz seit Oktober 2018 ein „Sicherer Hafen“, der die zivile Seenotrettung
unterstützt.
Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens an Katrin Brüggemann

dpa/Peter Kneffel
Ministerin Theresa Schopper: „Die Arbeit, das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten, ist gerade angesichts des Krieges in der Ukraine von unschätzbarem Wert.“