7. Dezember 2016, Fellbach
Mit einer Feierstunde und einem Fachkongress feiert Baden-Württemberg das 50-jährige Bestehen der Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg. Mit Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann werden ehemalige Absolventinnen und Absolventen Beruflicher Gymnasien, Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen mit Schulleiterinnen und Schulleitern, der Schulverwaltung und weiteren Akteuren des Bildungsbereichs auf der Bühne sowie in verschiedenen Fachforen über Chancen, Herausforderungen und Zukunftsthemen der Beruflichen Gymnasien diskutieren.
Das ganze Spektrum der 14 Profile soll im Rahmen einer von Schülerinnen und Schülern präsentierten Projektmesse sichtbar werden. Die Beruflichen Gymnasien bereichern die Bildungslandschaft, indem sie begabten Schülerinnen und Schülern die Chance geben, nach dem mittleren Bildungsabschluss die allgemeine Hochschulreife zu erreichen. Etwa jedes dritte Abitur in Baden-Württemberg wird an einem Beruflichen Gymnasium erworben. Dabei bereiten die Beruflichen Gymnasien durch ihre vielfältigen fachlichen Ausrichtungen die jungen Menschen in besonderer Weise auf das Berufsleben vor.
Die „Beruflichen Gymnasien“ existieren in Baden-Württemberg seit dem Jahr 1967 unter dieser Bezeichnung. Im Zuge der Ratifizierung des „Hamburger Abkommens“ (1964) zur Vereinheitlichung des Schulwesens und gegenseitigen Anerkennung zwischen den Ländern wurden in Baden-Württemberg Vorgängerschulen, die es im kaufmännischen Bereich bereits seit den 20er Jahren unter anderer Bezeichnung gab, umbenannt und die Beruflichen Gymnasien gleichzeitig auch im technischen und hauswirtschaftlichen Bereich eingeführt. Der Ursprung der Beruflichen Gymnasien deutschlandweit liegt mit der Ersteinrichtung der kaufmännischen Vorläuferschulform im Jahr 1926 in Baden sogar 90 Jahre zurück.
Aktuelles Angebot der Beruflichen Gymnasien in Baden-Württemberg:
www.km-bw.de/BeruflicheGymnasien
50 Jahre Berufliches Gymnasium in Baden-Württemberg
am 7. Dezember 2016, 10 bis 16.30 Uhr,
in der Schwabenlandhalle
Tainer Straße 7
70734 Fellbach
Programmablauf
9:30 | Ankommen und Anmeldung |
10:00 | Begrüßung |
10:15 | Grußwort der Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann |
10:45 | Podiumsgespräch „Basislager BG – baden-württembergische Aufstiegsgeschichte(n)“ |
12:00 | Erweiterte Mittagspause mit Profilmesse der Beruflichen Gymnasien |
14:00 | Fachforen |
15:45 | Abschlussvortrag von Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Universität Tübingen |
16:30 | Ende der Veranstaltung |
Podiumsgespräch
„Basislager BG – baden-württembergische Aufstiegsgeschichte(n)"
- Kultusministerin Dr. Eisenmann
- Muhterem Aras MdL, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg
- Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga
- Prof. Dr. Dieter Frey, Lehrstuhlinhaber Sozialpsychologie, Ludwig-Maximilians Universität München
- Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen
- OStD Herbert Huber, Vorsitzender des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg, Schulleiter der Kaufmännischen Schule Lahr
Fachforen
Fachforum 1
Dr. Wolf Bonsiep (Leiter der Personalentwicklung und Ausbildung Standort Feuerbach der Robert Bosch GmbH)
Michael Zieher (Leiter des Referats Medienpädagogik und digitale Bildung des Kultusministeriums Baden-Württemberg)
„Digitalisierung der Wirtschaft. Welche Konsequenzen hat dies für die Schulen?“
Die Digitalisierung der Wirtschaft spielt eine zunehmend wichtige Rolle in unserer Gesellschaft und die Informationstechnik umgibt uns
zunehmend. In der Industrie 4.0 sollen alle Systeme vernetzt werden, so dass von der Idee zu einem Produkt, über die Entwicklung und
Fertigung bis hin zur Nutzung und Wartung alles vernetzt ist.
Welche Bedeutung hat dies für die erforderlichen Kompetenzen der Mitarbeiter und wie müssen sich die Schulen darauf
einstellen?
Dr. Wolf Bonsiep wird uns Einblicke in die Herausforderungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer bei dieser Entwicklung
geben. Michael Zieher wird skizzieren welche Auswirkungen dies auf den Unterricht und das Lernen hat und wie das Kultusministerium
die Schulen dabei unterstützt, darauf zu reagieren.
Fachforum 2
Karoline Juschtzak, Gebhard-Müller-Schule, Biberach
Marcus Pfab, Rektor Dollinger Realschule Biberach
„Übergänge gelingend gestalten. Der Weg von den allgemeinbildenden Schulen ins Berufliche Gymnasium.“
Um den Übergang von der Mittelstufe an die beruflichen Schulen für die Schülerinnen und Schüler positiv zu gestalten, entschließen sich immer mehr Schulen, zukünftig enger und intensiver zusammenzuarbeiten. Vertreter unterschiedlicher Schularten zeigen in diesem Forum konkrete Optionen, um einen gelingenden Übergang zu ermöglichen. Dabei werden sowohl die rechtlichen als auch schulstrukturellen Rahmenbedingungen beachtet.
Fachforum 3
Cornelia Daheim, Foresight-Expertin, Future Impacts
„Die Zukunft der Arbeit – und was das für Bildung bedeutet“
Digitalisierung und das Zusammenspiel von technologischem Fortschritt in künstli-cher Intelligenz und Robotik verändern
momentan und in absehbarer Zukunft Arbeit und Arbeiten grundlegend. Anhand einer Studie des internationalen Think Tanks The Millennium
Project zeigt die Zukunftsforscherin Cornelia Daheim in einem Vortrag mit anschließender Diskussion auf, welche Veränderungen in
diesem Spannungsfeld erwartet werden: Wie wird sich Arbeit verändern, welche Trends können wir heute schon beobachten? Was
heißt das für Bildung, und welche neuen Anforderungen
bringt das für Bildungsinstitutionen mit sich?
Fachforum 4
Gundula Stoll, Diplompsychologin
Eberhard Karls Universität Tübingen
Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung
„Die Rolle beruflicher Interessen an beruflichen Gymnasien“
Im Rahmen dieses Forums soll herausgearbeitet werden, inwiefern sich die Schüle-rinnen und Schüler unterschiedlicher beruflicher Gymnasien (unterschiedlicher Schulprofile) in Ihren Interessen und Eigenschaften unterscheiden. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam Informationen sammeln, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zw. Schultypen und Schulprofilen greifbarer machen und Hinweise auf relevante Faktoren geben, die die Wahl eines beruflichen Gymnasiums beeinflussen. Das Forum findet in Form eines interaktiven Workshops statt. Ihre aktive Mitarbeit in Kleingruppen ist dabei explizit erwünscht.
Fachforum 5
Siegmut Keller, Karin Obenland
Referat Europa, überregionale und internationale Angelegenheiten, Bundesrat im Kultusministerium Baden-Württemberg, unter
Mitwirkung von zwei Lehrkräften aus Beruflichen Gymnasien - Dr. Jürgen Braun, Ingrid Kriesten
„Berufliche Gymnasien – global vernetzt. Beispiele, Möglichkeiten und Perspektiven der Einbindung der internationalen
Dimension im Kontext einer zukunftsorientierten Schulentwicklung“
Interkulturelle Bildungserfahrungen, Neugier und Offenheit gegenüber anderen sowie gegenseitige Verständigung sind in einer immer komplexer werdenden Welt wichtiger denn je. Ein Qualitätsmerkmal zukunftsorientierter beruflicher Gymnasien ist es, Schülerinnen und Schüler über internationale Austausch- und Begegnungsmaßnahmen Möglichkeiten zu eröffnen, die Welt nicht nur aus Lehrbüchern zu entdecken und zu verstehen. Das Forum zeigt die Palette der Angebote auf, die u. a. der Pädagogische Austauschdienst in Bonn und das EU-Bildungsprogramm Erasmus+ eröffnen. Erfahrene Lehrkräfte stellen ihre Projekte vor und diskutieren mit den Teilnehmern Facetten einer gelingenden Umsetzung in der Schule.
Fahrt- und Reisekosten können leider nicht erstattet werden.